Hagen. Ein Waldbesitzer aus Hagen fordert vom Land NRW zehn Millionen Euro. Die Rechnung sei symbolisch, aber mit einer politischen Forderung verknüpft.
Um auf seinen sterbenden Wald aufmerksam zu machen, hat ein Waldbesitzer der Landesregierung eine saftige Millionen-Summe in Rechnung gestellt. Hans-Karl de Myn, als Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Hagen-Ruhrtal mitverantwortlich für mehr als 3000 Hektar Wald von mehreren Waldbauern, fordert in einem Brief an NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet mehr als zehn Millionen Euro - einfach weil der Wald pro Jahr soviel wert sei. „Das entspricht aus meiner Sicht dem tatsächlichen Wert des Waldes für die Volkswirtschaft und das Allgemeinwohl“, sagte de Myn der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
„Das ist natürlich nur eine symbolische Rechnung. In der katastrophalen Situation, in der wir uns befinden, würde schon ein Bruchteil in Form einer pauschalen Waldprämie helfen, um die Not der Waldeigentümer zu lindern.“
Wald: Jeder Hektar hat einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen
In seiner Argumentation stützt er sich auf ein Gutachten, wonach jeder Hektar im Hagener Waldgebiet einen volkswirtschaftlichen Nutzen von 2800 Euro habe. „Wald bindet CO2, speichert Wasser, hat einen Erholungswert - um nur einige der Waldleistungen zu nennen.“
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Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer haben dem Wald zuletzt extrem zugesetzt. De Myn geht davon aus, dass in dem Gebiet seines Zusammenschlusses von Waldbesitzern rund um Hagen und Teilen des Ennepe-Ruhr-Kreises, die Hälfte des Fichtenholzvorrats vom Borkenkäfer befallen ist. „Bei Buche und Esche geht es auch schon los“, sagte er. „Die Katastrophe nimmt immer mehr Fahrt auf“, schreibt de Myn in seinem Brief an den CDU-Politiker Laschet. Kleinwaldbesitzer hätten nicht das Geld, die befallenen Stämme aus dem Wald zu holen, so dass der Käfer sich zusehends vermehre.
Waldbesitzer fordert eine pauschale Waldprämie
Die Landesregierung hat bereits 100 Millionen Euro zur Wiederaufforstung in den nächsten zehn Jahren zugesagt und gewährt auch Hilfsgelder. „Das sei ein Tropfen auf den heißen Stein“, kritisierte de Myn. Statt für Förder- und Hilfsgelder, die an Bedingungen geknüpft sind, setzt er sich mit seinem Schreiben für eine wiederkehrende Pauschale pro Hektar Wald sowie einen Katastrophenfonds ein. Nach ähnlichem Prinzip hatte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bereits die Idee einer Baumprämie befürwortet.
Die Staatskanzlei teilte auf Anfrage mit, dass das Schreiben in der vergangenen Woche angekommen sei und nach einer „Zwischenantwort“ an das zuständige Ministerium für Umweltministerium zur weiteren Beantwortung weitergeleitet worden sei. Dem Ministerpräsidenten und der gesamten Landesregierung liege der Erhalt und die Zukunft des Waldes „sehr am Herzen“, so ein Sprecher. (dpa)