Hagen. Die Anwohner des Hagener Hochschulviertels beschweren sich gegen den Vorstoß, an der Feithstraße einen Hotelkomplex zu errichten.
Gegen die Pläne, an der Feithstraße gegenüber dem Hauptverwaltungssitz der Hagener Fernuniversität einen 125-Zimmer-Hotel zu errichten, formiert sich der entschiedene Protest der Anwohner. In einer Eingabe an den Beschwerdeausschuss der Stadt Hagen kritisieren die direkten Anlieger aus der Feith- sowie aus der Steubenstraße, dass die federführende Bauverwaltung die Investitionsentwicklung eines hessischen Projektentwicklers durchwinke, ohne die berechtigten Interessen der dort lebenden Menschen ausreichend zu berücksichtigen.
Stadt unterstützt Projekt
Die Bauverwaltung vertritt die Haltung, dass die Kubatur des im Bauhaus-Stil geplanten Projektes den Vorgaben des Bebauungsplanes entspreche.
Eine Hotelnutzung hält Barbara Hammerschmidt, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Planung, für durchaus vertretbar, da ein solches Haus zur Förderung der wissenschaftlichen Einrichtungen und der Bildungsangebote entlang der Feithstraße beitrage.
Mit einer ähnlichen Argumentation war zuletzt auch das wenige Meter entfernte Campus-Hotel genehmigt worden.
Dabei berufen sich die Anlieger auf die gültigen Festsetzungen des Bebauungsplanes, der für die Grundstücke entlang der Feithstraße – ganz im Geiste der Wissenspark-Idee – ursprünglich eine Nutzung für wissenschaftliche Einrichtungen, Verwaltung oder technologieorientierte Unternehmen vorsieht. Diesem Geist widerspreche eine dreigeschossige Hotelanlage mit Gastronomiebetrieb auf dem 3400-Quadratmeter-Areal erheblich, so die Argumentation der direkten Nachbarn aus dem Hochschulviertel.
Autoverkehre werden angezogen
Dabei befürchten die Beschwerdeführer, dass die zu erwartenden Lärm- und Schadstoffemissionen durch den Betrieb eines 250-Betten-Hauses mit Restaurantbetrieb die Lebensqualität der Anwohner erheblich beeinträchtigen. Angesichts der Nähe zur Autobahn und der mangelhaften Anbindung durch den ÖPNV sei damit zu rechnen, dass sowohl der Übernachtungsbetrieb als auch die Restauration erhebliche Autoverkehre auslösen würden. Und das nicht bloß wie bei einer Wissenspark-Entwicklung in der Woche, sondern ebenso an den Wochenenden.
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Dazu gehöre auch, dass der zur Wohnnachbarschaft geöffnete Innenhof des Hotels durch die Gespräche der sich verabschiedende Gäste oder der rauchenden Besucher des Hauses bis spät in die Nacht den Schall in das Hochschulviertel trage. „Diese Nachteile für die angrenzenden Wohngrundstücke werden nochmals erheblich verstärkt, wenn zu der geplanten Gastronomie in den Sommermonaten auch eine Außengastronomie kommt“, so die Sorge der Beschwerdeführer.
Wohnstraßen mit Parkern blockiert
Zudem gehen die Anwohner davon aus, dass die Tiefgaragen- und Außenstellplätze des Hotels kaum ausreichen werden, um Gästen und Mitarbeitern ausreichend Parkraum zu bieten: „Daher ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass die Fahrzeuge in den hinter dem Hotelgrundstück liegenden Wohnstraßen Steubenstraße, Fahrenbecke und Goebenstraße abgestellt werden. Dies umso mehr, als die Planung ein Tor und damit eine Zuwegung vom Wendehammer der Steubenstraße ausdrücklich vorsieht“, heißt es in der Beschwerde. Damit werde die ohnehin schon sehr angespannte Parksituation noch einmal erheblich verschärft.