Hohenlimburg. Der Hohenlimburger Schwimmverein bittet um Hilfe: Langfristig sei der Badebetrieb in Henkhausen nicht gewährleistet.
Die Zukunft des Freibads in Henkhausen steht auf wackligen Füßen: Stand jetzt wird der Vorstand des Hohenlimburger Schwimmvereins den bestehenden Grundstücksvertrag nicht verlängern. Dieser sichert das Gelände für die kommenden 30 Jahre und muss bis Ende 2021 unterschrieben sein. Wenn dies nicht geschieht, läuft der Pachtvertrag Ende 2026 endgültig aus, was bedeutet, dass Hohenlimburg danach kein Freibad mehr hätte.
Das sagt der Verein
Der Hohenlimburger Schwimmverein betreibt das Freibad mit einem Gesamtetat von rund 275.000 Euro fast ausschließlich durch den Einsatz von Ehrenamtlichen. Nur ein Bademeister ist hauptamtlich tätig, hier sind zuletzt die Personalkosten gestiegen. Hinzu kommen unter anderem erhöhte Energiekosten. Die Situation spitzte sich zu, so Heinz-Werner Schroth, Geschäftsführer des Schwimmvereins. „Für Hohenlimburg wäre es das schlimmste, wenn es in ein paar Jahren weder das Lennebad, noch das Freibad gebe -- und dieser Umstand ist nicht mehr weit entfernt“.
Das Defizit des Vereins liegt bei mehreren zehntausend Euro. Um eine Schließung zu verhindern suche der Verein auf verschiedenen Ebenen nach Unterstützern – seit mehr als fünf Jahren. „Wir werden hin und her geschubst, obwohl wir ein ernstes Anliegen haben“, fehle es in der Politik bislang am nötigen Interesse. „Immer und immer wieder wurde betont, wir helfen euch. Aber es passierte nichts.“
Das sagt die Politik
Die Bezirksvertretung Hohenlimburg lässt keinen Zweifel daran, dass sie hinter dem Erhalt des Bades in Henkhausen steht. „Die Bäder in Hohenlimburg verbinden städtisches und ehrenamtliches Engagement – genau zu solchen Partnerschaften wollen wir ja hin“, so Mark Krippner, SPD-Fraktion und Vorsitzender vom Verband für Sport.
Zuletzt wurde einer Anfrage des Schwimmvereins um Zuschüsse von der Bezirksvertretung stattgegeben. Mehrere tausend Euro aus dem Bezirksetat fließen zur Unterstützung direkt an den Verein. Die genaue Höhe stehe noch nicht fest, so Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss. Er wird einen „Runden Tisch“ einberufen, um Vertreter des Schwimmvereins mit Akteuren aus Politik und Verwaltung zu vernetzen.
„Wir wollen wissen, wie hoch das Defizit des Schwimmvereins genau ist und ob es möglich ist, dies zu tragen“, so Voss. Ziel sei es, den öffentlichen Bäderbetrieb zu erhalten. „Man kann helfen, weil dieser Verein aus einem tüchtigen Vorstand und vielen Mitgliedern besteht, die mit anpacken“, so Voss. Dem Verein helfen könne dabei etwa ein Sponsor oder der Hagener Rat, der jährlich insgesamt drei Millionen Euro auf Westfalenbad und die Bäder in Hengstey und Haßley verteilt.
Erschwert werde die Situation jedoch dadurch, dass immer weniger Hohenlimburger in ihren Bädern schwimmen gehen, so Voss mit Blick auf die sinkenden Besucherzahlen in Lennebad und Henkhausen.
Das sagt die Stadt
Mit 50.000 Euro wird das Freibad jährlich von Hagenbad bezuschusst, als Ausgleich für den fehlenden Sommerbetrieb im Lennebad. Aktuell sehe man keine Möglichkeit, die Förderung zu erhöhen. „Wir organisieren selbst einen subventionierten Schwimmbetrieb“, so Rieke Hölscher, Sprecherin Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG). „Ansprechpartner wäre da die Stadt“. Diese zeigt sich interessiert, an einer Lösung mitzuwirken. „Das Service Zentrum Sport wäre gerne am Runden Tisch vertreten“, so Clara Berwe, Stadtsprecherin.