Gerade in Zeiten des Metropolen-Wahns kann Hagen mit bezahlbaren Arealen, die über spannende Anbindungen verfügen, punkten, meint unser Redakteur.
Es erscheint auf den ersten Blick durchaus überambitioniert und vielleicht sogar ein wenig elitär, wenn Hagener Verwaltungsspitze und Wirtschaftsförderung mit großer Hartnäckigkeit darauf setzen, dass die Stadt mit den Potenzialflächen hinter dem Hauptbahnhof und auf dem einstigen Varta-Areal Investoren des gehobeneren Niveaus von den Qualitäten des Standortes überzeugen könnte.
Auf den zweiten Blick wirkt es allerdings schon fast sympathisch, dass Entscheidungsträger angesichts dieser attraktiven Lagen ihr Fähnchen nicht wieder in den Wind des erstbesten Interessenten hängen, sondern mit einer grundsätzlichen und zukunftsgerichteten Stadtentwicklungsidee sich einen langen Atem vornehmen, um den eigenen strategischen Ansprüchen gerecht werden zu können.
Spannende Anbindung
Hagen zählt sicherlich auch langfristig kaum zu den Premium-Adressen, die national und international agierende Projektentwickler für ihre Kunden auf dem Zettel haben. Dennoch: In Zeiten eines kaum mehr nachvollziehbaren Metropolen-Wahns, der Grundstückspreise in absurde Höhen hat schnellen lassen, in äußerst zentraler Lage bezahlbare Areale mit spannender Verkehrs- und Naturanbindung offerieren zu können, dürfte sich als ein Hagener Privileg entpuppen, dem sich ökonomisch denkende Unternehmer auf Dauer kaum entziehen können. Hier darf die Stadt durchaus mal mutig und selbstbewusst agieren.
Wenn’s auf Dauer nicht klappt, kann man immer noch ein wenig bescheidener auftreten und die eigenen Ansprüche aktuellen Realitäten anpassen.