WP-Kommentator Martin Weiske empfiehlt, die Hagener Verkehrsthemen ganzheitlich zu betrachten.

Das Thema „Parkdruck in den Wohnquartieren“ könnte sich zu einem ganz heißen Eisen im aufziehenden Kommunalwahlkampf mausern. Daher ist es auch kein Zufall, dass sowohl SPD als auch CDU versuchen, hier die leidenden Bürger für sich zu gewinnen. Denn dass in manchen Wohnstraßen inzwischen parktechnisch das Chaos regiert, betrifft die alltägliche Lebenswirklichkeit der Menschen ganz unmittelbar.

Zumal die Ordnungsbehörde konsequent das Bürgersteig- und Falschparkertum sanktioniert. Das sorgt vor allem für Unmut, löst aber kein einziges Problem. Allein durch Verknappung der Stellplatzräume die Leute dazu zu zwingen, ihren Fuhrpark auszudünnen, greift zu kurz. Hier müssen umfassendere, konzeptionell aufeinander abgestimmte Antworten her.

Das Thema Verkehr – egal ob ruhend oder fließend – entpuppt sich zunehmend als ein Verteilungskampf um den offenkundig immer knapper werdenden Verkehrsraum. Busse, Rad- und E-Roller-Fahrer sowie Fußgänger konkurrieren mit all jenen, die auf ihre individuelle Mobilität nicht verzichten wollen.

Jetzt den populistischen Ruf nach mehr Parkraum anzustimmen, kommt beim Gros der Wähler sicherlich gut an. Eine Antwort zu liefern, wie der Verkehr 2030 in Hagen aussehen soll, wäre ehrlicher, mutiger und vor allem kreativer.