Hagen. Gegen den Vorwurf, Leistungen der Rettungsdienstschule Hagen nicht richtig abgerechnet zu haben, wehrt sich Ex-Feuerwehrchef Horst Wisotzki.

Mit großer Verwunderung hat der ehemalige Feuerwehrchef Horst Wisotzki auf die Aussagen der Stadt reagiert, dass über Jahre hinweg an der Rettungsdienstschule der Städte Hagen und Iserlohn nicht korrekt abgerechnet worden sei (unsere Zeitung berichtete). Die Stadt hatte erklärt, dass es seit 2008 zu Unregelmäßigkeiten gekommen war. Bis 2011 war Wisotzki Feuerwehr-Chef, formal Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz.

„Die in diesem Zusammenhang erhobenen Vorwürfe kann ich in keiner Weise nachvollziehen“, erklärt Horst Wisotzki, mittlerweile Ratsmitglied für die SPD und ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Hagen, gegenüber unserer Zeitung, „zumindest für meine Amtszeit kann ich sagen: Die Rechnungen sind stets korrekt gestellt worden.“ Entsprechende Unterlagen, die das für die Jahre 2008 bis 2011 belegen, kann Wisotzki vorlegen. Was den Zeitraum nach seinem Ausscheiden angeht, dazu will sich Wisotzki nicht äußern.

Schwere Vorwürfe durch Ordnungsdezernenten Huyeng

Nicht alle Stellen an Rettungsdienstschule besetzt

Die Probleme rund um ausstehende Gebühren sind nicht die einzigen an der Rettungsdienstschule in Hohenlimburg, die von den Städten Iserlohn und Hagen gemeinsam betrieben, von Hagen aber verwaltet wird.

Nach Informationen unserer Zeitung gibt es derzeit nicht genügend qualifizierte Ausbilder an der Schule, die in der ehemaligen Regenbogenschule untergebracht ist.

Derzeit seien nicht alle Stellen besetzt, hatte auch die Stadt Hagen vor Monatsfrist noch eingeräumt, man sei dabei, das zu ändern.

Überrascht reagiert er allerdings auf ein Schreiben von Ordnungsamtsdezernent Thomas Huyeng. Dieser hatte ihn im Juli dieses Jahres mit dem Vorwurf konfrontiert, Dienstleistungen nicht korrekt abgerechnet zu haben. Wörtlich heißt es da: „Nach einer aktuellen Überprüfung der Rettungsdienstschule auf ihre Wirtschaftlichkeit hin ist aufgefallen, dass seit dem Jahr 2008 bis zu Ihrem Ausscheiden aus dem Dienst die vertraglich mit Iserlohn vereinbarte jährliche konkrete Abrechnung nicht erfolgt ist. Gleiches gilt auch für die Abrechnung mit Dritten.“ An anderer Stelle ist sogar von den Jahren 2003 bis 2011 die Rede. Das Amt für Brand- und Katastrophenschutz. arbeite zurzeit den Sachverhalt auf.

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„Aus meiner Sicht gibt es für den in Rede stehenden Zeitraum nichts aufzuarbeiten. Ich weiß überhaupt nicht, wie man zu solch einer Behauptung kommt“, unterstreicht Wisotzki, der sich darüber ärgert, dass ihm die Post des städtischen Dezernenten ohne jede Vorwarnung ins Haus flatterte, „ein einfacher Anruf hätte genügt, um die Vorwürfe frühzeitig aus der Welt zu schaffen.“

Hohe sechsstellige Beträge laut Stadt Hagen noch offen

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Stattdessen aber hat sich der Verwaltungsvorstand der Stadt, dem Oberbürgermeister Erik O. Schulz sowie sämtliche Dezernenten angehören, mit der Causa Rettungsdienstschule beschäftigt. Von fehlender und rudimentärer Dokumentation war da die Rede, die es nur schwer möglich mache, die Vorgänge nachzuvollziehen. Von 137.000 Euro, die die Stadt Iserlohn noch zahlen müsse, und von Forderungen in Höhe von 189.000 Euro war die Rede.

Wisotzki macht deutlich, dass er aufgrund der Vorverurteilung für ein Gespräch mit dem Ordnungsdezernenten nun nicht mehr zur Verfügung stehe. „Ich bin allerdings jederzeit bereit, dem Rechnungsprüfungsamt der Stadt Hagen Rede und Antwort zu stehen“, so Wisotzki.

Stadt Hagen schweigt

Die Stadt Hagen verweist auf die noch laufenden Prüfungen und will sich nicht zu den Ausführungen von Horst Wisotzki äußern. Einen neuen Sachstand gebe es aus Sicht der Stadt nicht, teilt Sprecherin Clara Berwe auf Anfrage mit.