Hagen. Gemeinsamer Einsatz für das Klima: Obwohl Jäger und Klimaaktivisten unterschiedliche Standpunkte vertreten, pflanzen sie in Hagen zusammen Bäume.

Es ist ein Treffen der Gegensätze: Auf der einen Seite diejenigen, deren Familien zum Teil seit Generationen vom Wald und seinen Erträgen leben müssen. Auf der anderen Seite junge Menschen, nach deren Vorstellungen ein Wald am besten sich selbst überlassen werden sollte. Auf der einen Seite Jäger, die Tiere schießen, um den Wildbestand zu regulieren. Auf der anderen Seite Klimaaktivisten, von denen viele bewusst auf Fleisch verzichten.

Und trotzdem ist dieses Treffen zwischen Waldbesitzern und Mitgliedern des Jagdbeirats sowie der „Fridays-for-Future“-Bewegung auch ein Treffen mit einer großen Gemeinsamkeit: Beide setzen sich für den Hagener Wald und für den Klimaschutz ein.

Jäger wollen Vorurteile abbauen

Umweltamt vermittelt

Die Idee, sich gemeinsam für den Klimaschutz einzusetzen, ist in der letzten Sitzung des Jagdbeirats Ende Juli entstanden.

Das Umweltamt der Stadt Hagen hat die Kontakte geknüpft und die Aktion begleitet.

Wichtig war den Mitgliedern des Jagdbeirats nicht nur der Austausch, sondern das gemeinsame Engagement mit den Jugendlichen.

Hans de Myn, Vorsitzender des Jagdbeirats, selbst Jäger und Besitzer von rund 70 Hektar Wald in Hagen, zählt zu jenen, die diese besondere Begegnung forciert haben: „Wir möchten versuchen, gewisse Vorurteile abzubauen“, sagt de Myn, „das ist für mich das Allerwichtigste.“ Zur Unterhaltung des Waldes gehöre für ihn auch selbstverständlich die Hege und Pflege des Wildes. „Nur ein gesunder und nicht ausufernder Wildbestand schützt vor Verbiss-Schäden, Übernutzung und Stress. Der ohnehin durch Klimawandel und Borkenkäfer angegriffene Wald kann keine zusätzliche Belastung mehr vertragen.“

Jäger und Klimaaktivisten pflanzen neue Bäume.

Pflanzaktion des Jagdbeirates und Vertretern von
Pflanzaktion des Jagdbeirates und Vertretern von "Fridays for Future".
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Pflanzaktion des Jagdbeirates und Vertretern von "Fridays for Future".
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Pflanzaktion des Jagdbeirates und Vertretern von "Fridays for Future". © WP | Michael Kleinrensing
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Pflanzaktion des Jagdbeirates und Vertretern von "Fridays for Future".
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Den Ansatz, miteinander zu sprechen, begrüßt auch Klementina Knust, eine der Sprecherin der „Fridays-for-Future“-Bewegung in Hagen: „Natürlich gibt es Meinungsverschiedenheiten. Aber wir wollen trotzdem in einen Austausch mitein­ander kommen.“

Holz als wichtiger Wirtschaftsfaktor

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Wer diskutieren will, wer sich austauschen will, der braucht Wissen und Information. Auch deshalb stellt Hans de Myn eine Waldführung an den Anfang. „Wir wissen ja auch, dass die Ansichten von ,Fridays-for-Future’ von denen einer konventionellen Waldbewirtschaftung abweichen“, sagt Ansgar Berger, Mitglied im Jagdbeirat und selbst Flächenbesitzer im Hagener Süden, „aus unserer Sicht aber muss ein Wald auch bewirtschaftet werden. Holz ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.“

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Ein Faktor, der den Waldbesitzern so viele Sorgen bereitet, wie schon lange nicht mehr. Der Borkenkäfer hat große Teile der Bestände angegriffen und komplett zerstört. Auch ein rund 0,4 Hektar großes Areal am sogenannten Haller Kopf, das Hans de Myn gehört. Diese Fläche nehmen sich die Mitglieder des Jagdbeirats und die Klimaaktivisten gemeinsam vor. „Wir pflanzen hier jetzt zusammen Bäume, die im Gegensatz zur bislang weit verbreiteten Fichte gegen Trockenheit und Hitze resistent sind“, sagt Hans de Myn.

Nahe dran an Wünschen der Aktivisten

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Immerhin: „Für unseren Betrieb ist es ganz klar, dass es keinen Sinn macht, weiter auf die Fichte zu setzen“, sagt Ansgar Berger. „Es gibt durchaus Waldbesitzer, die in Teilen auch auf natürlich Sukzession setzen.“ Und damit sind sie gar nicht weit weg von dem, was sich die Klimaaktivisten wünschen.