Hagen. Die Fernuni will sich für Hagener und Bürger aus den Nachbarstädten öffnen. So wird in der Bibliothek eine ganz besondere Ausstellung gezeigt.
Die Fernuniversität möchte nicht ausschließlich als Lehranstalt gesehen werden, die Wissen (wie bekannt allerdings nicht vor Ort) vermittelt, sondern auch als lebendiger Treffpunkt für Hagener und Menschen aus den Nachbarstädten wahrgenommen werden.
Das Sich-Öffnen-nach-außen wird besonders deutlich durch die Präsentation der Ausstellung „Die schönsten deutschen Bücher“, die ab Donnerstag, 24. Oktober, in der Uni-Bibliothek gezeigt wird.
Wanderausstellung erstmals in Hagen
„Die Wanderausstellung, in der in jedem Jahr die 25 in gestalterischer Hinsicht herausragendsten Bücher präsentiert werden, gastiert zum ersten Mal bei uns in der Fernuni“, sagt Jeanine Tuschling-Langewand stolz. Die 42-Jährige ist zuständig für die Organisation und Durchführung von Ausstellungen und Lesungen in der Uni-Bibliothek. Der Ausstellungsbereich wurde vor kurzem aus dem Souterrain ins Erdgeschoss des Bibliothek-Komplexes verlegt und bietet nun einen herrlichen Blick über den Roten Platz.
Welche Werke zu den schönsten deutschen Büchern gekürt wurden? Den ersten Platz belegt das Kinderbuch „Schwimmt Brot in Milch“ der Autorin und Gestalterin Katrin Stangl. Ihr farbenprächtiges und witzige Buch wird von der Stiftung Buchkunst mit Sitz in Frankfurt am Main mit 10.000 Euro bedacht.
„Aus 729 Einsendungen hat die Stiftung die schönsten deutschen Bücher aus 2018 in fünf Kategorien – Kinder-, Kunst- und Sachbücher, Ratgeber sowie Allgemeine Literatur - ausgewählt, wobei nicht Inhalte, sondern Covergestaltung, Foto- bzw. Grafikauswahl und die Text-Bild-Komposition bewertet wurden“, erläutert Tuschling-Langewand. Die in der Uni-Bibliothek in Vitrinen und Schaukästen gezeigten Exemplar sind die Gewinner aus 2018, „die schönsten Bücher 2019 wurden von einer Jury im Sommer ausgewählt und sind ebenfalls seit kurzem auf Tour.“
Aber zurück nach Hagen: Beeindruckend: Der prämierte Bildband „Pilze – Eine Galerie“. „Das Thema passt gut zum Herbst und die Objekte sind extrem naturalistisch fotografiert“, urteilt die 42-Jährige.
Auch sehenswert: die Reproduktion des Kriegstagebuchs von 1943 - 45 von Heinrich Böll. Das von Heinrich Bölls Sohn René herausgegebene und von Dorothea Roll gestaltete Buch enthält Fotos, private Notizen, Frontverläufe und Skizzen aus dem Feld.
Soft-Opening für neuen Raum
Aufgrund seiner ästhetischen Covergestaltung darf sich auch das literarische Werk „Nähe – Wie wir lieben und begehren“ von Giovanni Frazzetto (Gestaltung: Cornelia Helm) als eines der schönsten deutschen Bücher bezeichnen. „Das Cover ist abstrakt gestaltet, wirkt puristisch und ist in seiner Aussage glasklar“, sagt Jeanine Tuschling-Langeward.
„Wir sehen die Buch-Ausstellung – übrigens der erste größere Wurf auf der geräumigen Fläche – praktisch als Soft-Opening des neuen Ausstellungsbereichs an“, unterstreicht die Germanistin. Sie appelliert an Interessierte, einfach vorbei zu schauen, „wir sind zwar Uni-Bibliothek, möchten aber auch als Event-Stätte in Hagen wahrgenommen werden.“