Haspe. Das neue Gesundheitszentrum in Westerbauer auf dem Brandt-Areal steht vor dem Abschluss. Im März wird gestartet – hier alle Details zum Konzept.

Die Rohbauarbeiten sind längst abgeschlossen, die ersten Fenster bereits eingesetzt und in den Appartements für betreutes Wohnen sind die Anschlüsse für Wasser- und Heizungstechnik vorbereitet: Anfang März 2020 möchte das neue Gesundheitszentrum auf dem ehemaligen Hasper Brandt-Gelände seinen Betrieb aufnehmen. „Dann starten wir durch“, freut sich Dirk Grünhagen, dass sich der Komplex hinter der denkmalgeschützten Brandt-Backstein-Fassade entlang der Enneper Straße endlich mit Leben füllt.

PueD-Idee verfolgt die Pütt-Philosophie

Der Projekt-Name PueD (Partner unter einem Dach) beinhaltet zugleich die Philosophie der Millionen-Investition. Dort, wo früher der „Pütt“ – so wird PueD übrigens ausgesprochen – das Zentrum des Stadtviertels war, möchte das neue Haus der Gesundheitsversorgung auch zu einer Stätte der Begegnung werden.

Der geschäftsführende Gesellschafter der PueD-Gesellschaft (Partner unter einem Dach) blickt dabei vor allem auf die 15 Wohnungen, die durch ihre Lage inmitten des entstehenden Einzelhandelszentrums nicht bloß kurze Wege zu den Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch zu einem breiten medizinischen Angebot garantieren. „Uns ist es wichtig, unseren Mietern eine sichere und komfortable Wohnmöglichkeit anzubieten und obendrein die Voraussetzungen für Begegnungen zu schaffen“, hält Grünhagen Mieten von etwa 750 Euro für die 60-Quadratmeter-Einheiten mit Balkon für absolut angemessen. „Selbstbestimmtes Wohnen im Alter ist das Thema der Zukunft“, ist er vom Mix aus ambulanter und Tagespflege sowie den übrigen Dienstleistern überzeugt.

Vier Arztpraxen mit jeweils 220 Quadratmetern Fläche

In den ehemaligen Räumen der Brandt-Hauptverwaltung werden auf zwei Etagen künftig vier Mediziner mit ihren Praxen Platz finden.
In den ehemaligen Räumen der Brandt-Hauptverwaltung werden auf zwei Etagen künftig vier Mediziner mit ihren Praxen Platz finden. © WP | Martin Weiske

Dazu zählen zunächst einmal vier Arztpraxen, die in den ehemaligen Räumen der Brandt-Hauptverwaltung auf jeweils 220 Quadratmetern Platz finden können. „Dabei denken wir natürlich zunächst an einen Allgemeinmediziner, haben aber auch intensive Vorgespräche mit einem Psychologen für Erwachsene und Kinder in Kombination mit einem Logopäden geführt“, ist Grünhagen für weitere Interessenten durchaus noch offen. Hinzu kommen ein Physiotherapie-Team sowie eine 250 Quadratmeter große DRK-Tagespflege, die gemeinsam mit den Bewohnern den geschützten Dachgarten nutzt. Außerdem werden eine Apotheke, ein Hörgeräte-Akustiker und ein Sanitätshaus das Angebot abrunden.

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Die gastronomische Versorgung übernimmt die angestammte Hasper Bäckerei Borggräfe, die ihr wenige Meter entferntes Stammhaus aufgibt und ebenfalls ins PueD zieht. Sie wird dort neben dem klassischen Backwaren-Sortiment auch ein Bistro anbieten, das gleichzeitig zum gesellschaftlichen Treffpunkt für Westerbauer werden soll.

Einzelhandelsanbieter stehen vor der Eröffnung

Das gesamte Gesundheitszentrum, dessen Etagen über zwei Aufzüge verbunden sind, wird vom angrenzenden Parkplatz aus ebenerdig zu erreichen sein. Allerdings ist es bislang nicht gelungen, auch eine Bushaltestelle vor der Tür zu platzieren: Die Planungen für die neu ausgebaute Enneper Straße sind entstanden, als die PueD-Idee für Haspe noch nicht geboren war. „Das wird man noch anpassen müssen“, verspricht Bezirksbürgermeister Thieser.

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Ansonsten ist das neue Einzelhandelszentrum in Westerbauer weitgehend fertiggestellt: Die Firma Brandt hat ihren neuen Hauptsitz mit 65 Verwaltungsmitarbeitern bereits bezogen, das neue Fitnessstudio in der denkmalgeschützten Brandt-Werkstatthalle möchte im November starten. Auch Aldi (1200 qm) plant seine Eröffnung noch für dieses Jahr, der Rewe-Vollsortimenter (1800 qm), der Getränkemarkt (600 qm) und der dm-Drogeriemarkt (600 qm) folgen in der ersten Jahreshälfte 2020.