Hagen. Der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) hat einen neuen Geschäftsführer. Hier die wesentlichen Fakten zu Uwe Unterseher-Herold.

Das künftige Führungsteam des Hagener Entsorgungsbetriebes (HEB) ist komplett: Die Beteiligungskommission des Rates hat sich einstimmig darauf verständigt, den scheidenden Geschäftsführer der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE), Uwe Unterseher-Herold, zum Nachfolger von HEB-Geschäftsführer Dr. Herbert Bleicher zu machen.

Bleicher, der seit 2012 Geschäftsführer des kommunalen Tochterunternehmens war, wechselte zum 1. September zum Kreis Warendorf und übernahm dort als Dezernent das Ressort Umwelt, Bauen und Planen. Damit rückte der aus Hohenlimburg stammende Jurist näher an seinen familiären Lebensmittelpunkt. Zuvor hatte das CDU-Mitglied Bleicher bei der Hagener Stadtverwaltung als Umwelt-, Ordnungs- und Personaldezernent und später auch als Kulturdezernent agiert.

Vertrag in Essen nicht verlängert

Mit Unterseher-Herold kommt jetzt ein Fachmann nach Hagen, der bereits heute in der Entsorgungsbranche unterwegs ist. 2015 übernahm er den Geschäftsführungsposten in Essen, nachdem dort eine Vorteilsnahme- und Vetternwirtschaftsaffäre das Unternehmen erschüttert hatte. Eine unrühmliche Vergangenheit, deren Aufarbeitung und Nachwehen den 55-Jährigen in den vergangenen Jahren reichlich Nerven kosteten. Daher entschied Unterseher-Herold, der am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, im Sommer dieses Jahres, seinen bis Mai 2020 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Im Rahmen des von einem Headhunter gesteuerten HEB-Bewerbungsverfahrens wurde allerdings deutlich, dass er seine Hagener Aufgabe sogar schon zum 1. Dezember 2019 übernehmen könne.

Der Entsorgungsmanager beendete 1978 seine Schullaufbahn mit einem Hauptschulabschluss in Waltrop, absolvierte im Anschluss eine Ausbildung zum Elektroanlageninstallateur, erwarb an der Berufsaufbauschule die Fachoberschulreife, an der Fachoberschule die Fachhochschulreife und studierte im Anschluss drei Jahre Elektrotechnik. Letztlich erwarb Unterseher-Herold den Diplom-Ingenieur-Abschluss an der Fachhochschule in Gelsenkirchen mit einem Studium der Entsorgungstechnik. In dieser Rolle war er als EBE-Geschäftsführer zuletzt der Chef über 1000 Mitarbeiter und verantwortete einen Jahresumsatz von etwa 103 Millionen Euro.

André Brandt übernahm Reiche-Nachfolge

Als Vertreter der Stadt Hagen beim HEB wird Unterseher-Herold die kommunale 51-Prozent-Beteiligung über die Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (HVG) verantworten. Die übrigen Anteile liegen zu 29 Prozent bei der Mark-E sowie zu 20 Prozent bei der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG). Die Nachbarstadt hatte zuletzt den zweiten HEB-Geschäftsführer-Posten mit Dr. André Brandt neu besetzt. Der promovierte Jurist hatte die Nachfolge von Manfred Reiche angetreten, der Ende 2018 in den Ruhestand gegangen war.

Die Stadt Hagen wollte am Dienstag die Personalie, die in einem nicht-öffentlichen Gremium entschieden wurde, nicht kommentieren.