Hohenlimburg. Vereinzelt sprießen Pilze, die wie Champignons aussehen, aus Vorgärten im Hasselbachtal. Doch Experten warnen vor dem Verzehr.
Leise haben sich in den vergangenen Tagen ein paar neue Bewohner in der Hasselbach angesiedelt: Entlang mehrerer Wiesen verstreut sind weiße Pilze zu sehen. „Innerhalb weniger Tagen waren sie da“, sagt Anwohner Ralf Wendel. Er wohnt seit Jahren in der Hasselbach und sah zuvor nie diese Pilze, die sich nun wie Mini-Regenschirme vor der Wohnung verteilen.
Sporen vom Wind verteilt
Kein ungewöhnliches Schauspiel, wie Martin Holl, Revierförster aus Hagen, erklärt. „Viele Sporen von Pilzen werden über den Wind weitergetragen“, so Holl. Es sei daher je nach Wetter gut möglich, dass Pilze auf Wiesen sprießen, auf denen Jahrzehnte lang kein Pilz stand. Bleibt nur die Frage: Essbar oder nicht?
Und da wird es schwierig. Denn viele Arten haben Doppelgänger, die hochgiftig sind. „Auf gar keinen Fall sollte man allein vom Aussehen her urteilen.“ Er rät: „Fotos machen, einem Pilzexperten schicken und Einschätzen lassen.“
Gesagt, getan: Dietmar Krüger ist „Pilz-Lehrer“ aus Hessen und gehört zur Deutschen Gesellschaft für Pilzkunde (Mykologie). Beim Blick auf Fotos des besagten Pilzes vom Hasselbachtal ist er sicher: „Das sind Egerlingsschirmlinge“. Diese Art trete aktuell massig in Gärten auf. Essbar? Auf keinen Fall. „Es gibt giftige und giftverdächtige Gattungen“, warnt Krüger dringend vor dem tückischen Pilz, der eine Mischung aus Champignon und Schirmling ist.
Auch Anwohner Ralf Wendel wird die Pilze nicht anrühren. „Ich kaufe meine Champions lieber im Supermarkt – alles andere ist mir zu riskant.“
Eine Karte mit Pilzsachverständigen in der Region finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Mykologie unter