Hagen. Musik, Tanz, Videoshows und Führungen locken am 11. und 12. Oktober zur Veranstaltung „Die Elbershallen zwischen Jugendstil und Bauhaus“.
Auch das Elbersgelände als Veranstaltungsort bringt sich in „100 Jahre Bauhaus in Hagen“ ein. Am Freitag, 11. Oktober, und Samstag, 12. Oktober, lädt Hagenpeg als Eigentümer der Elbershallen zum Event „Zwischen Jugendstil und Bauhaus“ alle Interessierten bei freiem Eintritt auf das Areal und in die Musikschule ein. Musik, Tanz, Videoshows und Führungen bestimmen die beiden Veranstaltungstage.
„Auf dem Elbersgelände findet man Elemente aus dem Jugendstil und der Kunstschule Bauhaus“, begründet Christian Isenbeck das Engagement im Bauhaus-Jahr. Der Mit-Gechäftsführer der Elbershallen ergänzt: „Bei so vielen Mietern, die hier ansässig sind – es handelt sich um 30 Groß- und 20 Kleinmieter – passt immer einer der Mieter in irgendein Veranstaltungskonzept.“
Zweitägige Kooperationsveranstaltung
Die Kooperationsveranstaltung am 11. und 12. Oktober wird am Freitag um 19 Uhr in der Max-Reger-Musikschule eröffnet. Historiker Michael Eckhoff hält einen kurzen Vortrag über die Textilfabrik Elbers – das Unternehmen bestand von 1822 bis 1932 in Hagen.
In der heutigen städtischen Musikschule waren früher die Elbers-Verwaltung samt Ateliers und Sitzungssaal beheimatet. „Der Sitzungssaal wurde 1905 von dem Jugendstil-Architekten Henry van de Velde erbaut“, unterstreicht Eckhoff die geschichtliche Bedeutung des Gebäudes.
Im Konzertsaal wird dann Musik der 1920er Jahre präsentiert. Gesang- und Klaviereinlagen werden ergänzt durch Nummern der von Musikschul-Dozent Stephan Mehl ins Leben gerufenen „Bauhaus-Kapelle“. Tänzerinnen der Ballettklasse präsentieren eine Tanzperformance und eine Choreografie im Stil der 20er Jahre.
„Flurklang“ im Treppenhaus
Gegen 20.30 Uhr heißt es dann „Flurklang“ im Treppenhaus. Vier Schlagzeuger bieten eine experimentelle Performance von improvisiert bis strukturiert.
Highlight des ersten Abends wird gegen 21 Uhr die mit Musik unterlegte Videoshow an der Außenfassade der Musikschule.
Der Schwelmer Filmemacher Franz Wüstenberg zeigt seinen 15-minütigen Film, der Hagener Jugendstil- und Bauhaus-Architektur mit Elbers-Textilien thematisch verbindet und sich auf Ausstellungen, die in den vergangenen Monaten in der Galerie „Hagenring“ gezeigt wurden, bezieht.
„Mit meiner Stoffmuster-Videoinstallation möchte ich die Bedeutung, die Hagen in Bezug auf die Kunstrichtung Bauhaus hatte, unterstreichen“, sagt Wüstenberg.
Eingebettet in die Videoshow sind zum Beispiel Fotos von der 1906 von Richard Riemerschmid entworfenen Textilarbeitersiedlung in der Walddorfstraße sowie Bilder vom Hohenhof, der Villa Cuno und dem Krematorium.
Mittanz-Aktion „Charleston light“ vor dem ehemaligen Kesselhaus
Der zweite Veranstaltungstag, Samstag, 12. Oktober, startet um 14 Uhr mit einer Fotoexkursion des Hagenring-Mitglieds Siegfried Rubbert über das Elbersgelände. Interessierte (bis zu 25 Personen) können sich für die kostenlose Exkursion bei der Volkshochschule unter Tel. 02331 - 207 3622 anmelden.
Heute attraktives Freizeit- und Kulturquartier
1996 musste die Gesellschaft für Elbersdrucke als letztes Nachfolgeunternehmen und als letzter Großbetrieb in der Hagener Innenstadt den Betrieb schließen.
In den letzten Jahren hat sich das ehemalige Industriequartier durch zahlreiche Modernisierungen und Neuerungen zu einem attraktiven Freizeit- und Kulturstandort entwickelt. In den historischen Backsteingebäuden findet man heute unter anderem Gastronomie und das privat geführte Theater an der Volme.
Nach der anschließenden Führung über das Elbersgelände (ca. 16.30 Uhr) steht ab 18 Uhr dann freies Tanzen auf dem Programm. Die auf dem Areal ansässige Tanzschule Stein präsentiert Tänze der 1920er Jahre vor dem ehemaligen Kesselhaus (heute Steakhaus Elbers 800 Grad Grill und Bar). „Wir zeigen Charleston light“, erläutert Wolfgang Stein und hofft auf viele spontane Mittänzer. Charleston sei das Sinnbild der 20er-Jahre , „nach dem Ersten Weltkrieg war das Bedürfnis der Menschen, Lebensfreude zu zeigen, verständlicherweise besonders groß“, so der Tanzschulbetreiber.
Das Zweitages-Event endet mit der erneuten Präsentation der Videoshow (samt Diashow mit Hagenring-Bildern), diesmal allerdings an der Fassade des alten Kesselhauses.
„Wir ziehen die Veranstaltung nicht verschult auf und bieten nichts Verkrampftes an“, unterstreicht Elbershallen-Mit-Geschäftsführer Christian Isenbeck, der mit zahlreichen Besuchern rechnet.