Hagen/Breckerfeld. Philipp Karbus, Wildling-Koch aus Breckerfeld, und Brauer Christian Vormann arbeiten künftig im Brauereiausschank in Hagen-Dahl zusammen.
Einst waren sie Kunde und Lieferant. Dann ist die Erkenntnis gereift, dass sie im Grunde gut zueinander passen. Denn der eine produziert handwerklich und nachhaltig hochwertiges Bier, der andere hat sich der nachhaltigen und hochwertigen Küche verschrieben. Jetzt arbeiten Brauer Christian Vormann aus Dahl und der Koch Philip Karbus aus Breckerfeld („Zum Wildling“) zusammen.
An den Öffnungstagen des Brauereiausschanks im Dahler Zentrum bietet Koch Karbus mit seinem Team kleine Köstlichkeiten (Snacks und Bier-Tapas) zum Genuss der klassischen Vormann- sowie der Craft-Biere, die aus Fass und Flasche in der Traditionsgaststätte ausgeschenkt werden. „Dazu kommen Events wie ein Live-Cooking, die wir bislang in den Räumen am Alten Ostring in Breckerfeld angeboten haben“, so Philip Karbus, der sich auf die Zubereitung von Wild spezialisiert hat. „Ab einer Gruppengröße von zehn Personen gibt es die Möglichkeit, sich im Vorfeld Gerichte zusammenstellen zu lassen. Das gilt für Freundeskreise oder Gesellschaften gleichermaßen wie für Besucher, die die Brauerei besichtigen.“
Verlust für den Breckerfelder Ortskern
Auch interessant
Auch interessant
Während Brauer Christian Vormann sich über die Erweiterung des Angebots im Schatten seiner Brauerei freut, bedeutet das für den Breckerfelder Ortskern, wo Karbus im Einkaufszentrum Alter Ostring einst ein kleines A-la-carte-Restaurant betrieben hatte und bis zuletzt dann noch Events angeboten hat, einen Verlust. „Der Schwerpunkt liegt künftig in Dahl. Die Voraussetzungen dort sind mit einem eigenen Saal, einem großen Biergarten für Grill-Events und einer größeren Küche besser. Dazu kommt die direkte Anbindung an die Brauerei.“
Gleichwohl, so Karbus, der in Breckerfeld aufgewachsen ist und heute in Kalthausen direkt hinter der Stadtgrenze wohnt, gucke man sich auch in Breckerfeld nach einer „Location“ um, in der man immer mal wieder Events und Workshops anbieten könne. „Ich fühle mich ja als Breckerfelder“, so der Koch, „bin dem Ort immer noch verbunden.“
Neue Pläne am Standort Dahl
Für den Standort Dahl schmieden er und Christian Vormann, der – nachdem der letzte Pächter seinen Vertrag gekündigt hatte – den Ausschank selbst übernommen hatte, neue Pläne. „Im Grunde haben wir hier optimale Möglichkeiten“, sagt Christian Vormann, „durch die neue Kombination hoffen wir auch auf neue Kunden. Die Verkehrsanbindung ist durch den Bahnhof und die Busverbindungen optimal. Als einer der letzten Privatbrauereien im Ruhrgebiet können wir bis weit in die Region hinein wirken. Auch wenn im Saal geschlossene Gesellschaften sind, halten wir den Ausschank offen.“
Eine Belebung verspricht sich Vormann auch für den Biergarten, der sich bei Bedarf vom Brauereiausschank über die Braugasse bis auf den Brauereihof erstrecken kann. „Die Biergartenkultur muss sich bei uns noch entwickeln“, sagt Christian Vormann nach ersten Erfahrungen. „Aber die Atmosphäre vor den Brauereigebäuden sein Bier zu genießen – das ist schon etwas Besonderes. Das ist dann ein Biergarten im ursprünglichsten Sinne des Wortes.“