Hagen. In Hagen findet am Freitag die nächste große Klima-Demo der Bewegung „Fridays for future“ statt. Das politische Gehör wird derweil immer größer.

Man hatte sie anfangs wenig ernst genommen. Wie vielerorts. Doch als im vergangenen März plötzlich 2000 Schüler auf die Straße gingen, erlebte Hagen die größte Demonstration der jüngeren Vergangenheit. Nach einer beeindruckenden Präsentation im Ratssaal vor etwas mehr als einer Woche steht Hagen politisch kurz vor der Ausrufung des Klimanotstandes. Ratsherr Frank Schmidt (Bürger für Hohenlimburg) befand im Stadtentwicklungsausschuss: „Diese jungen Leute haben uns eine Lehrstunde erteilt.“ Am morgigen Freitag gibt es in Hagen die nächste Demonstration der jungen Bewegung „Fridays for future“.

Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss sind den Forderungen der Klimakämpfer schon nachgekommen. Der Klimanotstand soll ausgerufen werden. Alle Klimafragen- und Ziele sollen bei künftigen Entscheidungen in Hagen höchste Priorität haben. Ein dicker Erfolg der jungen Menschen rund um Frontfrau Janne Rosenbaum (16). Auf zähen Wegen durch politische Gremien, die viele Erwachsene scheuen, sind sie drangeblieben.

Einhaltung des Klimaabkommens

Am Freitag starten die jungen Leute in Hagen ihre dritte große Demonstration. Beginn ist diesmal um 12 Uhr auf dem Springe-Markt vor der Johanniskirche. „Erneut wollen wir für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, und gegen die anhaltende Klimazerstörung laut werden“, kündigt Svea Rosenbaum vom Organisationsteam der Fridays-for-Future-Bewegung an. „Der Handlungsspielraum der Politik, die Klimakrise einzudämmen, wird immer kleiner, je länger sich nichts tut.“

Bislang hat man die Fridays-for-Future-Bewegung vorzugsweise mit Schülern in Verbindung gebracht. An diesem Freitag gilt jedoch deutschlandweit das Streikmotto „Alle fürs Klima“. Rosenbaum betont daher auch: „Unser Aufruf richtet sich nicht nur an Schüler, sondern an jede Generation.“

Am Donnerstag, 26. September, um 14.30 Uhr wird es auf dem Friedrich-Ebert Platz zudem eine Kindergarten-Demo unter dem Motto „Rettet die Bienen“ geben. In Kooperation mit dem „Kindergarten unter dem Regenbogen“ (Ischeland) wurde die Demo vorbereitet. Der Kindergarten hat die ernste Thematik kindgerecht aufbereitet. Es werden mehrere Kindergärten an der Demonstration teilnehmen. „Wir versuchen keinesfalls Kinder zu instrumentalisieren“, wirkt Rosenbaum Kritik entgegen. „Aber sie sind die Generation, für die wir kämpfen. Sie leben noch lange auf der Erde.“