Hagen. Die Situation auf dem Hagener Arbeitsmarkt bleibt kompliziert: 10.376 Frauen und Männer sind ohne Beschäftigung.

Die Hauptferienzeit hat die Arbeitsmarktentwicklung in der Stadt Hagen im August geprägt. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich nochmals leicht um 44 auf 10 376, was an der Arbeitslosenquote von 10,3 Prozent nichts änderte. Vor zwölf Monaten waren es noch 9,2 Prozent gewesen.

„Der fast komplett in der Hauptferienzeit liegende August ist natürlich durch die Sommerpause geprägt“, so Maren Lewerenz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Viele Ausbildungs- und Schulabsolventen haben sich erst jetzt gemeldet. Diesmal waren es besonders die ganz Jungen zwischen 15 und 20 Jahren mit einem Anstieg von 18 Prozent. Soweit sie einen Abschluss mitbringen, werden sie nicht lange Arbeit suchen müssen, da Fachkräfte weiterhin dringend gesucht werden. Trotz der Anzeichen für eine konjunkturelle Eintrübung stehen nach dem Ende der Sommerferien für den heimischen Arbeitsmarkt die Zeichen für die nächsten Monate erstmal auf saisonale Belebung.“

Schulabgänger auf Jobsuche

Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung zeigten im Berichtsmonat parallele Entwicklungen: 2472 Arbeitslose waren bei der Arbeitsagentur gemeldet (26 oder 1,1 Prozent mehr als im Vormonat), und 7904 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (18 oder 0,2 Prozent mehr). Der Vorjahresvergleich fiel insgesamt ungünstig aus: 333 oder 15,6 Prozent mehr Erwerbslose bei der Arbeitsagentur als im August letzten Jahres, 858 oder 12,2 Prozent mehr beim Jobcenter. In Hagen gibt es somit aktuell fast 1200 Arbeitslose mehr als vor genau einem Jahr – und der Abstand nimmt jeden Monat zu.

Weitere Schul- und Ausbildungsabsolventen ließen die Zahl der unter 25-Jährigen ohne Arbeit nochmals leicht um acht auf 1117 steigen (+0,7 Prozent). Deutlicher stieg dagegen die Zahl der älteren Arbeitslosen über 50 Jahren: um 66 oder 2,1 Prozent auf 3216.

Kräftenachfrage steigt ein wenig

Bereits in den Ferien war allerdings eine Belebung der Kräftenachfrage festzustellen. 553 Stellen wurden im August neu gemeldet, 170 mehr als im Vormonat und 86 oder 318,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die meisten Stellenmeldungen nach Branchen kamen wie üblich von Zeitarbeitsfirmen (310 neue Stellen), aus dem Gesundheitswesen (53) und vom Handel (38). Die Logistik (22) und das Verarbeitende Gewerbe (22) folgten mit Abstand. Das Baugewerbe meldete aktuell 18, das Gastgewerbe 14 Stellen. Im Gesamtstellenbestand der Arbeitsagentur befinden sich aktuell 2516 Stellen, zehn weniger als im Juli (-0,4 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 203 Stellen (-7,5 Prozent).

Parallel verdichten sich die Anzeichen für einen spürbaren Anstieg der Kurzarbeit in der Volmestadt. Bei den formalen Anzeigen der Betriebe hielt der Anstieg aus dem Vormonat (rund ein Viertel) an. Insbesondere einige Voranfragen von den Unternehmen lassen erwarten, dass in nächster Zeit in stärkerem Umfang konjunkturell bedingte Arbeitszeitausfälle eintreten werden.