Wehringhausen. Die Arbeiten am Wilhelmsplatz in Hagen laufen seit zwei Monaten. Bei Grabungen sind jetzt ein Bunker und ein Löschteich ans Tageslicht gekommen.

Damit hatte keiner gerechnet: Bei der Sanierung des Wilhelmsplatzes in Wehringhausen sind die Arbeiter jetzt auf einen unterirdischen Bunker und einen Löschteich gestoßen. Den Bauplan wirft der Fund allerdings nicht durcheinander.

„Dass sich an dieser Stelle eine solche Anlage befindet, haben wir nicht gewusst“, so Matthias Hegerding, Leiter des Fachbereichs Bau, „allerdings ist das nicht so ungewöhnlich. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden viele Löcher einfach mit Schutt aufgefüllt, und dann wurde einfach darauf gebaut.“ Auch auf dem Johanniskirchplatz habe man bei Arbeiten ähnliche Entdeckungen gemacht.

Bunker mit mehreren Räumen

Bürger entscheiden mit

Vor über zehn Jahren wurde im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ die Neugestaltung des Wilhelms-platzes beschlossen.

Realisiert wird keine Planung am Reißbrett, sondern sondern die Bürger, die im Stadtteil Wehringhausen leben oder arbeiten, wurden bereits in den Planungsprozess mit einbezogen und haben ihre Ideen eingebracht.

In der Mitte des Platzes entsteht eine neu gepflasterte Fläche, die von einer umlaufenden Treppenanlage mit Sitzstufen eingefasst wird.

Hinter dem Café Europa werden ein Boulefeld, ein Wasserspiel mit Fontänen, Sitzsteine, Bänke und interaktive Spielgeräte errichtet, die die Aufenthaltsqualität des Platzes steigern sollen.

So oder ähnlich muss es auch am Wilhelmsplatz gewesen sein, wo jetzt durch die Grabungsarbeiten eine Bunkeranlage mit mehreren Räumen, die durch Gänge miteinander verbunden sind, ans Tageslicht gekommen ist. Außerdem sind ein Säbel, Filmrollen und eine Gasmaske gefunden worden. Einen Eingang hat man noch nicht gefunden. Noch hat niemand die Bunkerräume betreten.

„All das haben wir gesichert“, sagt Andreas Korthals vom Hagener Stadtarchiv, „allerdings gehen wir davon aus, dass auf den Filmrollen, die ungeschützt in der Erde gelegen haben, nichts zu erkennen ist. Wir werden noch einmal Kontakt zu Experten aufnehmen und nachhören, ob sich da etwas restaurieren lässt.“

Funde werden dokumentiert

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Die Funde werden jetzt genau dokumentiert und auch auf einer Karte gekennzeichnet. „Im Grunde genommen setzen wir dann unsere Arbeiten ganz normal fort“, so Matthias Hegerding, „wir gehen derzeit auch nicht davon aus, dass wir Teile des Bunkers abreißen müssen.“

Anfang Juni waren die Arbeiten auf dem Wilhelmsplatz gestartet. Im Mai soll der neu gestaltete Platz fertig sein. Insgesamt 1,7 Millionen Euro sollen dann verbaut sein. Neu gestaltet wird nicht nur der Platz selbst. Die Haupteinkaufsstraße, die Lange Straße, wird zum verkehrsberuhigten Bereich umgebaut. Dort entstehen barrierefreie Haltestellen mit Wartehäuschen, die an ein Blindenleit­system angeschlossen werden. Das wiederum führt einmal um den Wilhelmsplatz herum.