Breckerfeld. Der Verdacht hat sich nicht bestätigt: Taucher haben in der Glörtalsperre nicht die Frau gefunden, die dort angeblich untergegangen war.
Gut 24 Stunden nach dem ersten Notruf gibt es die Entwarnung: Auch an den drei Verdachtspunkten haben Taucher der Feuerwehr Hagen nicht die junge Frau gefunden, die dort angeblich am Donnerstagabend untergegangenen sein soll. Gegen 19.30 Uhr wurde die Suche offiziell für beendet erklärt.
An der Glörtalsperre war den ganzen Freitag mit großem Aufwand nach der vermeintlich am Donnerstagabend untergegangenen Frau gesucht worden. Am Freitagmittag war erneut ein Polizeihubschrauber mit einer Wärmebildkamera im Einsatz. Der hatte auch eine verdächtige Stelle lokalisieren können. Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Wetter, die mit einem speziellen Sonar-Flächengerät angerückt waren, hatten diesen Verdacht bestätigt. Sechs Taucher der Berufsfeuerwehr Hagen rückten darauf hin erneut an. Nach drei Tauchgängen war klar: Auch hier gab es in rund fünf Meter Tiefe keine Hinweise auf eine untergegangene Frau.
Der Bereich liegt in einer Bucht, die etwas abseits des Felsens auf der Schalksmühler Seite liegt. „Wir gehen hier von einer Wassertiefe von fünf Metern aus“, so Polizeisprecher Marcel Dilling.
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Kurzfristig können erneut Taucher zum Einsatz kommen
Die Hagener Feuerwehr war erneut angerückt, da spezielle Polizeitaucher derzeit nur schwer verfügbar sind, weil erhebliche Kräfte am Biggesee bei Olpe gebunden sind, wo seit Mittwoch nach einem buddhistischen Mönch gesucht wird, der nach einer Kanufahrt vermisst wird.
An der Glörtalsperre blieb die Situation dagegen weiter eine andere: Denn hier wurde immer noch keine konkrete Person von Freunden oder Angehörigen als vermisst gemeldet, wie Polizeisprecher Dietmar Boronowski bestätigt. „Es gibt keine Vermisstenmeldung. Und unsere Polizeibeamten haben heute erneut nach eventuell am Ufer liegen gebliebenen Kleidungsstücken gesucht - aber nichts gefunden. Ein Kollege ist auch noch einmal mit dem Motorrad den Rundweg rund um die Talsperre abgefahren.“
Junge Frau Fransen-Bikini gesucht
Es bleibt nur die Beobachtung eines einzigen Zeugen, der die junge Frau in einem Bikini mit einem dunklen Fransen-Oberteil gesehen haben will, wie sie zuerst geschwommen ist, dann aber nicht mehr aufgetaucht ist. Diesen Zeugen nimmt die Polizei weiter sehr ernst, auch wenn sich am Ende herausstellen sollte, dass es keine Frau in Not in dem See gibt. „Wir haben keinerlei Hinweise, dass sich hier jemand einen bösen Scherz erlaubt hätte“, so Dietmar Boronowski. „Der Zeuge war aufrichtig besorgt.“
Vermissten-Suche in der Glörtalsperre
Die vage Beschreibung, die er abgeben konnte, hat die Polizei des Märkischen Kreises (sie ist zuständig, weil der Verdachtspunkt, an dem die Frau sich befindet könnte, auf Schalksmühler Gebiet liegt) inzwischen so breit wie möglich gestreut. Gezielt auch in den soziale Netzwerken im Internet oder beim Jugendsender WDR-Einslive. „Wir hatte die Hoffnung, dass sich jemand meldet und sagt: ,Die Beschreibung passt auf mich, mir geht es gut’“, so Dietmar Boronowski. Aber das sei bislang nicht geschehen.
An der tiefesten Stelle neun Meter
Den Laien mag verwundern, warum die Suche so lange dauert. Die Glörtalsperre scheint auf den ersten Blick nicht so groß, zudem ist sie nach den Sanierungsarbeiten im vergangenen Jahr derzeit nur zur Hälfte gefüllt. Doch die Suche gestaltet sich dennoch schwierig. „An der tiefsten Stelle hat die Glör hier um die neun Meter Tiefe“, so Polizeisprecher Marcel Dilling. „Und sie können nicht wissen, ob es irgendwo noch versteckte Unebenheiten gibt, in die eine vermisste Person abgerutscht sein könnte.“
Die 21 Taucher der Berufsfeuerwehren aus Hagen und Witten hatten am Donnerstag insgesamt sechs Tauchgänge unternommen. Allerdings waren auch hier die Bedingungen schwierig. „Wir können unter Wasser maximal fünf Meter weit schauen“, so Michael Funke von der Feuerwehr Hagen.
Weiter werden Zeugen gesucht
Nachdem die Taucher am Donnerstagabend nicht fündig geworden waren, war die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Iserlohn eingesetzt worden. Die Tiere waren mit dem Boot über den See gefahren worden und hatten auch angeschlagen. Danach wurde auch den gesamten Freitag gesucht.
Die Polizei ist weiter an Hinweisen interessiert. Insbesondere sollen sich auch Personen melden, die am Donnerstag an der Glör waren und auf die die Beschreibung zutrifft. Hinweise bitte an die 110.http://iframe_newsletter_hagen_wp{esc#226150407}[xhtml]