Breckerfeld. Eine Mauer zwischen Baugebiet und Sportplatz ist für den Rat der Stadt Breckerfeld nur die Ultima Ratio. Neue Fahrradständern sollen kommen.
Mittlerweile sehen sie das, was sich über Jahre im Rat der Stadt Breckerfeld zugetragen hat, mit einem gewissen Humor. Vielleicht auch, weil die Zeit die Wunden geheilt hat. Und weil jene, die über Jahre oft heftig gestritten und gerungen haben, auf wundersame Weise zur Vernunft gekommen sind.
Die Stimmung in der Feuer- und Rettungswache, in der Politik und Verwaltung tagen, ist friedlicher geworden. Erheblich friedlicher. Und so begab es sich, dass ein Antrag der Grünen nicht nur einstimmig verabschiedet, sondern auch noch von allen Seiten gelobt wurde. Vor geraumer Zeit schien so etwas undenkbar.
Anketten mit dem Rahmen
Inhaltlich geht es darum, dass am Jugendzentrum vernünftige Fahrradständer aufgestellt werden, an denen sich die Räder mit dem Rahmen anketten lassen. Ein Vorschlag, den Wolfgang Duchscherer („Derzeit können Jugendliche ihre Räder dort nicht sicher abstellen“) in den Stadtrat einbrachte.
Und dieser Antrag wurde von den anderen Fraktionen gleich noch weitergesponnen. „An der Sportanlage, an der Schwimmhalle und an der Sporthalle könnten solche Ständer auch sinnvoll sein“, erklärte Rainer Giesel (CDU). Und auch Gerd Peters (Wählergemeinschaft) forderte die Verwaltung auf, sich doch über den Antrag hinaus mal Gedanken zu machen, wo weitere Fahrradständer installiert werden könnten. Arno Förster (SPD) schlug vor, die Kirchen und das Stadtmarketing einzubinden.
Mauer nur die letzte Lösung
Einig sind sich die Fraktionen auch darin, dass eine Lärmschutzmauer im geplanten Wohngebiet Klevinghauser Straße verhindert werden soll (unsere Zeitung berichtete). Erste Erkenntnisse aus einem Schallschutzgutachten deuten darauf hin, dass ein bis zu 100 Meter langes und bis zu vier Meter hohes Bauwerk erforderlich werden könnte, um die Anwohner vor dem Lärm durch zuschlagende Autotüren auf den Parkplätzen der Sportanlage zu schützen. „Der Bau wäre nur die letzte Konsequenz“, machte André Dahlhaus im Rat deutlich. „Wir werden noch gucken, was wir tun können, um eine Mauer zu verhindern.“
Erweitert wird das Plangebiet vorsichtshalber trotzdem. Einstimmig fasste der Rat diesen Beschluss. Jene Fläche, auf der die Mauer entstehen könnte, und das Areal um den Bereich des Friedhofsparkplatzes, über den das Baugebiet einmal erschlossen werden soll, kommen hinzu. Eine konkrete Planung soll im Herbst der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Zähes Regionalplanverfahren
Eine große Unbekannte, die der Politik durchaus Sorge bereitet, ist die Aufstellung des neuen Regionalplans durch den Regionalverband Ruhr. Zu diesem Plan gibt es mehr als 4000 Anregungen, die abgearbeitet werden müssen. Und niemand in Breckerfeld hat Lust, diesen Prozess, der schließlich auch eine Nutzung für das Areal an der Klevinghauser Straße von übergeordneter Stelle vorsieht, abzuwarten. „Es gibt eine Zusage des RVR, dass wir zunächst weiterplanen können“, so Dahlhaus. „Ich denke, dass wir schon im Spätsommer mehr wissen.“