Hagen. Kurz nach dem Fall auf der A 45 hat eine weitere Hochzeitsgesellschaft in Hagen einen Polizeieinsatz ausgelöst. Man zeigte sich aber einsichtig.
Binnen 24 Stunden hat erneut eine Hochzeitsgesellschaft mit ihrem Verhalten im Straßenverkehr für Aufsehen gesorgt. War es am Freitagabend ein Hochzeitskonvoi auf der Autobahn 45, so ereignete sich der neuerliche Vorfall am Samstag in der Hagener Innenstadt. Trotzdem: Von einer Häufung solcher Fälle könne man in Hagen nicht sprechen, so Polizeisprecher Ralf Bode: „Wir haben hier nicht Zustände, wie in Teilen des Ruhrgebiets, wo das öfter vorkommt.“
In Hagen handelte es sich am Samstag auch nicht um eine türkische oder arabische Hochzeitsgesellschaft, vielmehr waren die Personen, deren Personalien festgestellt wurden, deutsche Staatsbürger mit russisch-kasachischen Wurzeln.
20 Fahrzeuge blockieren Fahrstreifen
Was war geschehen? Gegen 12.45 Uhr am Samstag hatten sich mehrere Zeugen bei der Polizei gemeldet: Etwa 20 Fahrzeuge einer Hochzeitsgesellschaft würden einen Fahrstreifen auf der Volmetalstraße blockieren. Die Gesellschaft habe ihre Fahrzeuge im Baustellenbereich etwa 200 Meter vor der Einmündung zur Eilper Straße in Fahrtrichtung Innenstadt abgestellt. Davon hatten die Bürger wohl Fotos gemacht. Die Fahrzeuge hatten sich dann wieder in Bewegung gesetzt.
Als die Polizei sich auf den Weg gemacht hatte, waren sie also schon wieder vom Ort des Geschehens verschwunden, die Beamten konnten aber in Höhe der Düppenbeckerstraße insgesamt sechs Pkw anhalten. Sie leiteten gegen die Fahrer im Alter von 30 bis 37 Jahren Ermittlungsverfahren wegen Nötigung im Straßenverkehr ein. Die Autofahrer zeigten sich auch einsichtig: Sie sagten zu, sich zukünftig regelkonform verhalten zu wollen und entsprechend auf die anderen Mitglieder der Hochzeitsgesellschaft einzuwirken.
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Bevölkerung reagiert wohl sensibler
Warum Probleme mit Hochzeitskonvois immer mehr ins öffentliche Bewusstsein treten, ist schwer einzuschätzen. Verschwiegen worden seien sie jedenfalls auch bislang nicht, so Polizeisprecher Ralf Bode. „Wenn wir als Polizei über solche Fälle unterrichtet worden wären oder gar Feier-Schüsse abgegeben worden wären, dann hätten wir auch darüber berichtet.“ Denkbar sei aber, das durch die Vorfälle in Teilen des Ruhrgebiets die Bevölkerung auch sensibler geworden sei und eher die Polizei rufe.