Breckerfeld. . Einige Fackeln spendeten den Sportlern Licht. Ansonsten war die Nacht ihr ständiger Begleiter.

Während in Skandinavien und in den baltischen Staaten die Mittsommernacht feuchtfröhlich und mit Tanz unter Bäumen begangen wird, laufen in Breckerfeld Sportler Runde um Runde um den Sportplatz – und das auch noch nachts. Erst bei Sonnenuntergang am Samstag um 21.43 Uhr, schickte Organisator und Trainer des veranstaltenden TuS Breckerfeld, Florian Hanakam, 35 Einzelläufer und Laufgruppen bei Restlicht auf der Tartanbahn ins Rennen.

Erste offizielle Auflage

Es war der Mittsommernachtslauf, der dritte offiziell ausgeschriebene. „Der erste Lauf war vereinsintern!“, so Florian Hanakam. Erst kurz nach 22 Uhr war es so düster, dass die Helferschar die am Rande der Laufbahn in Gläsern aufgestellten Kerzen entzündeten. Auch einige Fackeln spendeten Licht und wiesen den Sportlern den Weg. So lag ein gewisser Zauber über der Sportanlage für Aktive, aber auch für Begleiter und Zuschauer. Eines hatten sie gemeinsam: Freude an der Veranstaltung. Schon eine Stunde vor dem Start kam die aus Breckerfeld und Umgebung zusammengesetzte Staffel Fromm (Oliver Ganick, Olivia Gottero, Lisa Bekar, Marcel Glitz und Mike Fromm) erwartungsvoll zum Sportplatz an der Wahnscheider Straße.

Sie waren schon früh da, die Laufgruppe aus Breckerfeld und Umgebung: von links Oliver Ganich, Olivia Gottero, Lisa Bekar, Marcel Glitz und Mike Fromm.
Sie waren schon früh da, die Laufgruppe aus Breckerfeld und Umgebung: von links Oliver Ganich, Olivia Gottero, Lisa Bekar, Marcel Glitz und Mike Fromm. © Jochem Schulte

Bevor Florian Hanakam zur Besprechung bat, hatten Patrick Haas, Jan Dräger und Benet Schala von der Leichtathletikgemeinschaft Fichte-Elsey-Kabel aus Hagen schon ihren mitgebrachten Grill aufgestellt. Am Zaun des Sportplatzes waren mit Wäscheklammern zwei Tücher befestigt: „Tartan Tigers“ und „Oberbauer Power“ waren darauf geschrieben. Familie Schmerse (Mutter und ihre drei Kinder aus Oberbauer, aktiv im TuS Breckerfeld) hatten sich dort versammelt, ebenso die „Tartan Tigers“, hinter dem sich der Lauftreff des TuS verbirgt.„Macht was draus!“ rief Florian Hanakam am Ende der Besprechung den Sportlern zu. „Wir haben beste Bedingungen, die Temperaturen in der Nacht liegen zwischen 14 bis 16 Grad, und wenig Wind!“ Das sei nicht immer so auf dem Sportplatz. Nicht umsonst heiße das gegenüberliegende Gebiet im Grünen Windhagen, verriet er dieser Zeitung. Dort, wo bei Fußballspielern die Trainer sitzen, hatten Helferinnen vom TuS Breckerfeld einen Tisch mit Getränken und Bananen für die Sportler aufgestellt. Florian Hanakam gab noch den Hinweis: Um 1 Uhr und um 3 Uhr wechseln wir die Laufrichtung. Das geschieht nicht, um damit gegen eine eventuelle Langeweile oder Müdigkeit anzukämpfen, sondern um beim Lauf nicht einseitig belastet zu werden. Beim Kampf gegen den Biorhythmus hieß es: „Jeder für sich zusammen!“ Übrigens gingen 19 Frauen und Männer als Einzelstarter auf die Bahn, darunter auch Ultra-Läufer, die sich gerne mal auf Strecken von weit über 100 Kilometern abrackern. Um 5.15 Uhr ging die Sonne auf, die Natur erwachte. Der Mittsommernachtslauf war beendet. „Es lief alles Tipi-Topi!“ sagte am Sonntagmorgen Florian Hanakam. Um 6 Uhr saßen die sportlichen Frauen und Männer gemeinsam beim Frühstück. Dabei wurden auch die Sieger geehrt. Die Sieger: Tobias Hegman belegte den ersten Platz vor der Staffel Kreisch und Sebastian Riebrandt. Auf den vierten Platz kam der Lauftreff des TuS Breckerfeld, Platz 5: Staffel Fromm. Bei den Frauen siegte die Staffel „Flohs, Flöhe“ vor den „Tartan Tigers. Den dritten Platz belegte Elke Link-Holtermann. Platz 4: Diana Flick, Platz 5: Elvira Lippmann. Es gab keine Pokale, aber kleine Laufschuhe aus Lakritz und Weingummi.