Hagen hat jetzt eine Stadtarchäologie. Das ist eine richtige Entscheidung und beste Prävention.
Einer der großen Mängel dieser Stadt ist, dass sie ihre Schätze und – auch wenn es unendlich abgedroschen klingt – „Alleinstellungsmerkmale“ nicht richtig nach außen kehrt. Die Archäologie ist ein solches überragendes Merkmal. Die ganze Erdgeschichte und die Entstehung unserer Spezies und ihres Verhaltens ist hier ablesbar. Ob das irgendwann mal Tausende Interessierte nach Hagen locken wird? Wir wissen es nicht. Aber endlich, so finde ich, packen wir es mal richtig an, uns irgendwo richtig zu profilieren. Die Verwaltung hat trotz allen Kostendrucks und mit einigen Umstrukturierungen die Stelle geschaffen, die Mirjam Kötter nun erhalten hat. Das ist der Anfang. Dass sie nicht nur Hüterin der Bodenschätze ist, sondern so jemand auch die dringend notwendige Entwicklung von Gewerbe - und Baugebieten vereinfachen und professionell begleiten kann, wird Zeit. So profitieren nicht nur Archäologie-Fans, sondern auch Bürger und Bauherren von diesem neuen Ressort.
Kritiker könnten meinen, dass man doch lieber noch jemanden hätte einstellen können, der Bauanträge mitbearbeitet, damit der Stau in diesem Bereich endlich kleiner wird. Ja, hätte man tun, und damit ein Symptom des Personalmangels lindern können. Kötters Stelle ist aber Prävention: Sie verhindert, dass quälend lange Verfahren überhaupt entstehen. Die Stadtarchäologie ist eine gute Entscheidung.