Haspe. Das war einen Hasper Bolzen wert: Weil die Polizei Hagen sich in einer Pressemitteilung „verhaut“, bekommt sie die Ulk-Auszeichnung.
. Das war aber auch so etwas wie ein Bewerbungsschreiben. Schwarz auf Weiß ging die Formulierung raus, die selbstverständlich einen „Hasper Bolzen“ wert war: Von einer Brauerei in der Berliner Straße in Haspe, in die eingebrochen worden sei, war im April in der Pressemitteilung der Polizei die Rede. Selbstredend: Es handelte sich in Wahrheit um die Eversbusch Brennerei, wo der Hasper Doppelwachholder als Nationalgetränk hergestellt wird.
Erbsensuppenessen: Viel ULK in Haspe
„Da haben manche schon gedacht: Hat die Andreas-Brauerei denn wieder auf?“, lästerte Radio-Hagen-Moderator Robin Hiermer alias Friedel Hiersenkötter am Samstagvormittag in seiner Laudatio beim traditionellen Erbsensuppenessen des Hasper Heimat- und Brauchtumvereins (HHBV), das unmittelbar vor dem großen Kirmeszug stattfindet. Und dann überreichte Jörg Bäcker den „Hasper Bolzen“, die Ulk-Auszeichnung für Fehlleistungen rund um Haspe an Uwe Schwien, den Leiter der Hasper Polizeiwache.
Starke Dankesworte von Uwe Schwien
An ihm war die Ehre quasi hängen geblieben, den Preis stellvertretend für die Polizei entgegen zu nehmen. Und er tat dies in einer Art und Weise, die ihm die Sympathien zufliegen ließen: „Schon als kleiner Junge habe ich davon geträumt, einmal auf einer großen Bühne einen Preis entgegen zu nehmen.“ Mit dem Bundesverdienstkreuz, das habe er schnell gemerkt, werde das so schnell nichts. Dann habe er jahrelang als Polizist in Haspe auf den Hasper Bolzen hingearbeitet – ohne Erfolg. Er sei wieder in die Hagener Innenstadt zurückgekehrt, so Uwe Schwien. „Doch dann bin ich als Wachenleiter wieder nach Haspe gekommen – und nach nicht mal einem Jahr habe ich ihn jetzt.“
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Neue Wachholderritter geschlagen
Die Verleihung des Hasper Bolzens war wieder einer der Höhepunkte im voll besetzten Hasper Boni, bevor sich die Gäste mit einer Erbsensuppe für den Kirmeszug stärken konnten. Davor wurden vom HHBV traditionell wieder augenzwinkernd „Pöstkens“ im Sinne des Hasper ULK (Unsinn, Leichtsinn, Kneipsinn) vergeben. Zu neuen Wachholderrittern schlug der HHBV-Ehrenpräsident und Hasper Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser unter anderem seinen Amtskollegen aus dem Hagener Norden, Heinz-Dieter Kohaupt, der schon seit Jahren Stammgast beim Erbsensuppenessen ist.
Erika Isphording ist ebenfalls neue Wachholderritterin – mit ihrem Wunsch: „Wenn ich mal tatsächlich 80 werde, möchte ich mal in Eversbusch baden“, hatte sie sich schon für das Amt qualifiziert. Und auch Heidi Häger, der Hasper Kirmes genauso verbunden wie dem Schützenverein Westerbauer, der in diesem Jahr 150 wird, gehört jetzt genauso zu dem erlauchten Kreis der „Löffeträger“, wie der amtierende Iämpeströter Thomas Wolter. Zur Erklärung: Aus ihren Löffeln dürfen sie jetzt den Eversbusch trinken.
Heimatkette für Lothar „Lotti“ Weber
Die HHBV-Verdienstmedialle des Jahres 2019 ging an Gerti Litzenberger, Ruth Muschkiet, Axel Langguth und Michael Becker. Und dann gab es natürlich noch die Heimatkette für Lothar „Lotti“ Weber, der sich seit Jahrzehnten vielfältig in der Hasper Vereinswelt – unter anderem als langjähriger HHBV-Vizepräsident – engagiert. Und natürlich ein großer Spaßvogel ist. Qualifiziert hat er sich unter anderem für die Heimatkette mit einer Begebenheit auf dem Schwelmer Heimatfest. Da hatte er als Löffelträger seinen Löffel vergessen, dann aber den Eversbusch vor Ort gleich aus der Flasche getrunken. Begründung: „Da gab‘s nur Plastik-Pinnchen, da habe ich lieber gleich die Flasche genommen – als erster Hasper Umweltaktivist.“