Eine Gruppe formiert sich, um noch einmal den Versuch zu unternehmen, Hohenlimburg wieder eigenständig werden zu lassen. Ein Kommentar dazu.
Wir können Fakten ranschaffen. Dazu würde die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Hohenlimburgs in den letzten 30 Jahren vor der Eingemeindung gehören. Wir könnten herleiten, wie sinnvoll oder sinnlos die Eingemeindung 1975 war. Wir könnten Wirtschaftsexperten und Prognostiker befragen, welche Perspektive die Eigenständigkeit Hohenlimburgs wirklich hätte. Kurzum: Wir könnten versuchen, das Thema in einem faktischen, wissenschaftlichen und politischen Licht zu beleuchten.
Doch wir würden immer und immer wieder an der gleichen Stelle ins Stocken geraten: an der übermächtigen und nicht wegzudiskutierenden Erinnerungskultur der Menschen in Hohenlimburg. Das ist keine Folklore, das ist keine Augenwischerei. Wie kaum an einem anderen Ort in der Region gibt es in Hohenlimburg den Wunsch, frei zu sein. Frei von Hagen, frei von den Ketten einer hoch verschuldeten Stadt, die vielen Menschen hier in Hohenlimburg auf allen Ebenen immer wieder das Gefühl gibt, nur das ungeliebte Stiefkind zu sein. Endlich wieder selbst gestalten zu können. Für Fortschritt und Fehler selbst verantwortlich sein zu dürfen.
Wenn man sich dieses große Gefühl – ungeachtet aller Chancen auf eine tatsächliche Gebietsreform – vor Augen führt, dann ist der erneute Versuch einer „Rückgemeindung“ einfach konsequent.