Hagen. . Gegen die Firma Confiserie Hohoffs e.K. (Inhaber ist Michael Hohoff) wurde am Amtsgericht Bochum das Insolvenzeröffnungsverfahren angeordnet.
Mitte Mai ist das Insolvenzeröffnungsverfahren gegen die Hohoffs 800 Grad Hagen GmbH am Amtsgericht Hagen eingegangen (Geschäftsführer des Edel-Steakhauses bei Elbers war Michael Hohoff, wir berichteten), nun ist auch das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen von Michael Hohoff in Bezug auf seine Firma Confiserie Hohoffs e.K. mit Sitz in Waltrop am Amtsgericht Bochum (Waltrop fällt in den Bereich Bochum) eingegangen.
Zum vorläufigen Insolvenzeröffnungsverwalter wurde Rechtsanwalt Sebastian Laboga, Bochum, bestellt. Auf Nachfrage unserer Zeitung teilt Sebastian Glaser, Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters mit, dass „Hohoffs Augenlust & Tafelfreuden“ mit Sitz in Waltrop (der Betrieb ist im Handelsregister als Confiserie Hohoffs e.K. eingetragen) das Insolvenzverfahren nutze, um sich finanziell neu aufzustellen.
Finanzielle Altlasten aus geschlossenen Restaurants
Hintergrund seien finanzielle Altlasten aus der inzwischen geschlossenen Restaurant-Sparte des Unternehmens. In Zukunft wolle sich das Unternehmen wieder ausschließlich auf das profitable Kerngeschäft aus Confiserie-Bäckerei und Café konzentrieren.
„Für die Kunden ändert sich nichts, Verkauf und Café-Betrieb gehen normal weiter“, betont der vorläufige Insolvenzverwalter. Er, Laboga, führe den Geschäftsbetrieb gemeinsam mit Michael Hohoff fort und plane, das Unternehmen zu sanieren.
Mitarbeiter sind informiert
„Die knapp 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits informiert. Deren Löhne und Gehälter sind für die nächsten zwei Monate über das Insolvenzgeld gesichert“, so Laboga. Und weiter: „Auslöser des Insolvenzantrags sind Altlasten aus dem inzwischen stillgelegten Restaurant-Geschäft des Unternehmens. Die Confiserie Hohoff e.K. hatte zwischenzeitlich drei Steak-Häuser im Ruhrgebiet betrieben.“
Küche zu aufwendig
Dazu Michael Hohoff: „Die Restaurants kamen bei den Kunden gut an, mit unserer aufwendigen Küche haben wir allerdings nicht die nötigen Deckungsbeiträge erwirtschaftet.“ Deshalb habe er sich dazu entschlossen, die Sanierungsmöglichkeiten eines Insolvenzverfahrens zu nutzen.
In den kommenden Wochen wird der vorläufige Insolvenzverwalter nun die Sanierungsoptionen prüfen. Denkbar sei ein Insolvenzplan, das heißt, eine Art Vergleich mit den Gläubigern. „Die Confiserie Hohoff ist nach Schließung des Restaurantbetriebs operativ kerngesund“, so Laboga, das seien gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung.
Rückblick nach Hagen: Am 1. Mai hatte die Firma Hagenpeg als Vermieter des Nobel-Restaurants auf dem Elbersgelände ihrem Mieter Hohoff fristlos gekündigt. Grund, so Hagenpeg, seien Mietrückstände im sechsstelligen Bereich. Der Gourmet-Tempel ist seitdem geschlossen; Hagenpeg sucht einen neuen Pächter.
Frage nach Gutschein-Einlöse
Seit Anfang Mai stellen sich viele Bürger die Frage, was mit den im Hagener Steakhaus erworbenen Gutscheinen passiert.
Nach dem Insolvenzeröffnungsverfahren in Hagen äußerte sich die Familie Hohoff zum Einlösen der Gutscheine. Über Meline Ebbinghaus, Mitarbeiterin der Hohoffs-Marketingabteilung, wurde damals mitgeteilt: „Die Wertgutscheine (schwarze Guthaben-Karten) können weiterhin bei ,Hohoffs Augenlust & Tafelfreuden’ sowie im Café ,Snice’ in Waltrop eingelöst werden.“
Problematik ist Insolvenzverwalter bewusst
Und wie sieht die Situation nach der neuen Insolvenzankündigung in Waltrop aus? Sebastian Glaser, Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters, erklärt: „Wir kennen die rechtliche Problematik und arbeiten an einer Lösung. Ziel ist es, dass die Gutscheine ihre Gültigkeit behalten und weiter eingelöst werden können.“