Hagen-Mitte. . Das Ensemble des Lutz-Seniorenclubs geht auf der Bühne auf Kreuzfahrt. Premiere des Stücks ist am Samstag, 8. Juli.

Im ersten Augenblick könnten die Zuschauer meinen, die Botschaft laute „Mache bloß niemals eine Kreuzfahrt“, doch das wäre zu einfach: „Wir wollen vielmehr animieren, ausgetretene Wege zu verlassen – auch wenn das Neue nicht zwingend besser ist“, sagt Karl-Dieter Günther.

Der ältere Herr gehört zum Seniorenclub des Theaters Lutz und ist (neben Klaus Beyer) einer von gerade mal zwei Männern, die zum Ensemble gehören. „Zwölf Frauen, zwei Männer – aber es klappt“, versichert Jannica ­Hümbert, die die Idee zur Komödie „Fußnote: Let’s Do It All!“ hatte und den Text zum Stück, das am Samstag Premiere feiert, geschrieben hat.

Fünf Erzählstränge

Die 27-jährige gebürtige Saarländerin ist in dieser Spielzeit erstmals am Hagener Kinder- und Jugendtheater (in dieser Sparte wird auch der Seniorenclub geführt) als Spielleiterin, Regieassistentin und Dramaturgin im Einsatz. „Ich habe das Grundgerüst mit den fünf Erzählsträngen geschrieben und eigene Erfahrungen und Anekdoten der spielenden Senioren einfließen lassen“, erläutert Jannica Hümbert.

Theatersport und Teambildung

Seit Anfang Oktober hat sie mit dem Team trainiert, hat mit Theatersport und Technik angefangen, „im November ging’s dann mit den echten Proben los“, blickt sie zurück.

Besonders wichtig sei ihr die Teambildung gewesen, „die Akteurinnen, die auf der Bühne ein Schwestern-Trio spielen, mussten erst ,im Geiste’ zu Schwestern werden“.

Die Amateur-Schauspieler – das Altersspektrum liegt zwischen 60 und 90 Jahren – treffen sich auf einem ominösen Kreuzfahrtschiff. Ein Passagier ist aus dem Altersheim aufs vermeintliche Luxusschiff geflüchtet, dazu gesellen sich eine Pokerrunde, die dringend Geld benötigt, und eine verschrobene Dame, die die Asche ihrer verstorbenen Mutter in einer Kaffeedose bei sich trägt.

Die Truppe gerät in eine Endlosschleife bestehend aus ausgenudelten Sprüchen, Trinkritualen, Bingospielen und Gruppentanz. Aus dem erhofften Abenteuer werden schnell Routine und gähnende Langeweile.

Schiffsbug und Showtreppe

Das Bühnenbild stammt von Tobias-Rene Kersting und besteht aus einem simulierten Schiffsbug mit Geländer und Tauen sowie einer Showtreppe.

Das 70-Minuten-Stück, ein „episodisches Reisetagebuch der besonderen Art“, wird am Samstag. 8. Juni, um 19.30 Uhr erstmals und dann an sechs Folgeterminen im Lutz gespielt.

Es gibt für alle Vorstellungen, die für Besucher ab zwölf Jahren geeignet sind, noch Karten im Theater sowie an den Vorverkaufsstellen.