Hagen. Die ersten Bagger für die Bahnhofshinterfahrung werden sicherlich nicht vor 2011 rollen. Die Abrissbirne indes soll schon bald in Wehringhausen die Arbeit aufnehmen.

„Das erste Objekt auf dem früheren Varta-Gelände, das für die neue Trassierung abgerissen wird, ist die blaue Halle im Bereich Wehringhauser/Weidestraße”, nennt Christine Grebe, Fachfrau für Immobilien und Sonderprojekte im Rathaus, die Reihenfolge. Der Abbruchantrag für das auffällige Objekt, das als letzte Produktionsstätte zu Varta-Zeiten erst in den achtziger Jahren errichtet worden war, passiert in diesen Tagen die politischen Gremien. Diese Halle steht der künftigen Verbindungsstraße zur Anbindung an den Kuhlerkamp im Wege.

Dass dort, gewissermaßen an einer Nebenachse der Bahnhofshinterfahrung, der erste Abriss erfolgt, hat mit der geklärten Grundstücksfrage zu tun. „Das ehemalige Varta-Werksgelände gehört heute drei Unternehmen”, klärt Christine Grebe auf. Wobei die Stadt jetzt in einem Fall in den Besitz eines Grundstücks gekommen ist: jenes, auf dem besagte blaue Halle steht. Das war bisher im Besitz der Firma Pertrix, der Immobiliengesellschaft der heutigen Varta AG.

Zwischen Verhandlungen und Enteignung

Schwieriger gestalten sich nach Angaben von Christine Grebe die Verhandlungen mit der Firma Enersys/Hawker. Der weltweit agierende Batteriehersteller produziert an der Wehringhauser Straße in modernen Produktionsstätten, in seinem Besitz sind aber auch ungenutzte ehemalige Varta-Flächen östlich der Dieckstraße. Auch das Gebäude der ehemaligen Varta-Festhalle gehört dazu. Und in diesem Bereich soll die Verknüpfung der Bahnhofshinterfahrung mit der Wehringhauser Straße erfolgen. Während sich die Verhandlungen über den Erwerb der Flächen durch die Stadt nach Auskunft Christine Grebes anfangs gut anließen, sieht es derzeit so aus, dass die Stadt ein Enteignungsverfahren eingeleitet hat. „Das heißt aber nicht, dass wir nur auf diesen Rechtsweg setzen”, betont Frau Grebe. Vielmehr seien beide Seiten weiter im Gespräch: „Aber es ist bisher nichts unterschrieben.”

Über ein in Teilen für die Bahnhofshinterfahrung benötigtes Areal jenseits der Ennepe verhandelt die Stadt mit einem dritten Grundeigentümer auf ehemaligem Varta-Gelände: mit der US-Firma „Invensys”. In diesen Gesprächen sieht Christine Grebe keine großartigen Probleme.