Breckerfeld. Einen Sachstandsbericht zum Richtlinienentwurf für die geplante Ortsumgehung gab Klaus Gillmann, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßenbau NRW, in der Sitzung des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses.
Der Planer betonte, dass in den Entwurf die Bedenken und Anregungen eingearbeitet worden seien, die im Zuge der öffentlichen Auslegung der Planung vorgebracht und in den Gremien der Stadt Breckerfeld beschlossen worden seien.
Die Ortsumgehung wird danach zwischen der Windmühle und der Zufahrt Brauck von der L 528 abzweigen und westlich am Breckerfelder Ortskern und dem Wohngebiet Wengeberg vorbei bis zum Brückenbauwerk im Bereich Branten geführt.
315 Meter lange Brücke über das Steinbachtal
Die Ortsumgehung hat eine Länge von 2,9 km. In weiten Teilen verläuft sie in Einschnitten. Das Steinbachtal wird mit einer 315 Meter langen Brücke überquert. Durchgängig erhält die Trasse zwei Fahrbahnen. Auf der Steigungsstrecke nach der Brücke in Richtung Wengeberg wird eine dritte Fahrbahn in Fahrtrichtung Süden bis westlich der Ortsschaft Wengeberg angelegt.
Die Planer rechnen mit ca. 8200 Fahrzeugen täglich, die durch die neue Straße nicht mehr den Ortskern belasten werden. Ingenieur Gillmann: „Im Ortskern wird es im Vergleich zu heute 50 Prozent weniger Pkw und 90 Prozent weniger Schwerlastverkehr geben.” Er unterstrich, dass die Ortsumgehung alle Auflagen des Schallschutzes erfüllen werde. Da sie weitgehend in Einschnitten verlaufe, seien keine aktiven Schallschutzmaßnahmen erforderlich.
Anbindung der Gewerbegebiete
Anders als in den bisherigen Planungen sei die Anbindung des Breckerfelder Gewerbegebietes und der Ortschaft Brauck vorgesehen. Brauck werde über eine alte, jetzt neu auszubauende Wegeparzelle an die L 528 angeschlossen. Im Gelände zwischen den letzten beiden Häusern der heutigen Straße werde der Verkehr von der L 528 n und der zu ihr hin über einen neuen Kreisverkehr an die jetzige L 528 angeschlossen. Die Sylbachstraße wird mit einer Brücke über die dort in einem Einschnitt verlaufende Straße geführt. Im Bereich Branten endet die Ortsumgehung in einem Kreisverkehr als Anschluss an die heutige Straße.
Nach Angaben des Planers wird zurzeit der landschaftspflegerische Begleitplan erarbeitet. Im ersten Quartal 2011 rechne man mit dessen Genehmigung. Der Straßenbetrieb erwartet, dass Ende 2011/Anfang 2012 die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens erfolgen könne. Das Verfahren werde etwa zwei Jahre dauern, so dass 2014 die genehmigten Pläne zum Bau der Straße vorliegen könnten. Wann sie dann gebaut werde, hänge von den Finanzen ab.
In der Diskussion regte Georg Grammel (CDU) an, im Bereich Branten den neuen Kreisverkehr nach Abriss der dortigen Brücke, die heute schon Schäden aufweise, und Anpassung der Landstraße nach Ennepetal und der Straße nach Dahlerbrück in den heutigen Brückenbereich zu verlegen. Der Planer sagte eine Prüfung zu. Ulrich Ferron (FDP) mahnte, die Landwirtschaft nicht mit zu hohem Flächenverlust zu belasten.