Hagen.. An zwei Abenden wurden dem (Stamm-)Publikum des Theaters Auszüge aus Oper, Musical und Rock-Pop-Shows präsentiert.


Wenn es in beinahe einem Atemzug um Oper mit Krimi-Touch, Musical, eine Deutsch-Rock-Punk-Party und das Weihnachtsmärchen geht, kann es sich eigentlich nur um eine Programmvorschau, pardon, um die Präsentation der neuen Spielzeit im Theater, handeln.

Mehr als 1000 Besucher

Zu besagter Vorstellung kamen an zwei Abenden in Folge mehr als 1000 Besucher – größtenteils Abonnenten des Theaters. Die Neugier auf die kommenden Produktionen wurde durch eingestreute Kostproben auf der Hauptbühne geweckt. Opulent und stimmgewaltig von Chor und Extrachor wurden die Abende eröffnet – mit dem „Zigeunerchor“ aus der Verdi-Oper „Der Troubadour“, die im April 2020 Premiere feiert.

Intendant Francis Hüsers führte durch den Abend, unterstützt von Generalmusikdirektor (GMD) Joseph Trafton und anderen. Der GMD beantwortete die von Hüsers an ihn gestellte Frage „Wie spürt man Krimi in der Musik?“ auf spielerische Art, sprich als Lehr- und Gesangsstunde fürs Publikum.

Oper mit Krimi-Elementen

Zur Erklärung: Die Oper „Cardillac“ von Paul Hindemith (musikalische Leitung Trafton, Dramaturgie Hüsers) wird ab 21. September auf der Bühne zu sehen sein. Das Werk mit Krimi-Elementen ist ein Beitrag zu „100 Jahre Bauhaus“.

Wie man knisternde Spannung mit Musik erzeugt führte Trafton den Besuchern nicht nur vor, nein, die Gäste wurden vielmehr selbst Teil des Krimis. Außerdem nutzte der GMD die Gelegenheit, auf seinen wohl geheimen Favoriten der neuen Spielzeit – das Konzert „Beethoven versus Coldplay“ – aufmerksam zu machen. Als Mashup bezeichnet (gemeint ist damit eine Kombination, eine Collage), verbindet das Konzert Klassik und Pop und soll auch junge Leute ansprechen.

Musical greift Jugendsprache auf

Der Auftritt von Studenten der Hochschule Osnabrück ließ die Besucher aufhorchen: Textzeilen wie „Völlig im Arsch, völlig abgefuckt, bla bla bla“ mussten einige Besucher wohl erst verdauen. Es handelte sich um Auszüge aus dem Musical „Spring Awakening – Frühlingserwachen“, das Jugendsprache aufgreift und Probleme der jungen Gesellschaft thematisiert.

Sascha Wienhaus, der (gemeinsam mit Anja Schöne) für die Inszenierung verantwortlich zeichnet, versprach: „Das Rock-Pop-Musical fetzt ordentlich, hat aber auch ruhige Momente.“

Weihnachtsmärchen und Punk-Party

Apropos Anja Schöne: Die Lutz-Leiterin stellte dem Publikum das bekannte Stück „Woyzeck“ nach dem Drama von Georg Büchner als Live-Musik-Klassiker-Show vor; das Stück hat am 28. September Premiere, und sie weckte Lust auf das diesjährige Weihnachtsmärchen „Der Räuber Hotzenplotz“.

Sympathische Videobotschaft

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. © Unbekannt | WP/Yvonne Hinz

Mit einer sympathischen Videobotschaft stellte sich die ab Sommer am Hagener Theater neue Ballett-Direktorin Marguerite Donlon vor.



Und zum Schluss wurde es mit einer Nummer aus der Deutsch-Rock-Punk-Party „Wenn die Nacht am tiefsten...“ noch mal laut:

Die Hohenlimburger Sängerin ­Vanessa Henning verkörperte Nena und sang deren Top-Hit „Nur geträumt“.

Vielleicht trainiert Vanessa Henning bis zur Premiere im März 2020 ja noch ein wenig den typischen Nena-Nasal.