Werdringen. . Das Museum für Ur- und Frühgeschichte in Hagen-Vorhalle öffnet nach sechseinhalb monatiger Umbauzeit am 19. Mai wieder.

Auf „Das Reich der Toten“ ist Ralf Blank besonders stolz. „Der Raum hier in der oberen Etage wurde früher nur als Lagerstätte verwendet. Wir haben ihn so umgebaut, dass er als Ausstellungsfläche für bedeutende Fundstücke genutzt werden kann“, schwärmt der Fachdienstleiter Wissenschaft, Museen und Archive, der das Museum für Ur- und Frühgeschichte leitet.

Sechseinhalbmonatige Schließung

Ab Sonntag, 19. Mai, kann das umgestaltete Museum in Werdringen wieder besucht werden. Nach sechseinhalbmonatiger Schließung. Eigentlich sollte das Museum, das mit seinem pädagogischen Konzept besonders junge Menschen anspricht, bereits Ende März seine Pforten wieder geöffnet haben und somit Eintrittsgelder einbringen.

Die Mitglieder des Kultur- und Weiterbildungsausschusses und städtische Mitarbeiter besuchen im Vorfeld der Wiedereröffnung das Museum in Werdringen.
Die Mitglieder des Kultur- und Weiterbildungsausschusses und städtische Mitarbeiter besuchen im Vorfeld der Wiedereröffnung das Museum in Werdringen. © Yvonne Hinz

„Doch es gab Verzögerungen“, sagt Tayfun Belgin, Fachbereichsleiter Kultur. Außerdem sei am neuen Termin der Internationale Museumstag, „also ist der 19. Mai ein würdiger Tag für eine Eröffnung unseres Museums“.

Sichtbar werden die durchgeführten Umbaumaßnahmen – Gesamtkosten knapp 61.000 Euro – am meisten im Erdgeschoss. Die vorher hohe Kassentheke wurde abgesenkt, um auch Kindern eine bessere Sicht zu gewähren, außerdem ist die Kassenzone nun für Rollstuhlfahrer leichter und angenehmer zugänglich.

Eröffnung des Museums in Werdringen am Sonntag, 19. Mai, um 11 Uhr. Eintritt frei

Öffnungszeiten des Museums für Ur- und Frühgeschichte: mittwochs bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr.

Schulklassenführungen werden nach Terminabsprache auch montags und dienstags angeboten. Auch Kindergeburtstage können im Museum gefeiert werden.

Eintrittspreise fürs Museum: ­Erwachsene zahlen 4 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Kinder zwischen 3 und 17 Jahren zahlen 2 Euro. Eine Familienkarte kostet 9 Euro.

„Und die Museumsmitarbeiter haben nun von der Kasse aus einen freien Blick in Richtung Ein- und Ausgang, das erhöht das Sicherheitsgefühl“, so Tayfun Belgin.

Der Museumsshop wurde mit Hilfe von Vitrinen offener gestaltet und der bis dato verschenkte Raum unter der Treppe mit Ausziehschränken bestückt. „Die Gefahr, dass sich Kinder an den scharfen Stufenkanten den Kopf stoßen, ist somit auch gebannt“, atmet der Fachbereichsleiter auf.

Im Eingangsbereich wurden die ausladenden Schließfächer auf die Hälfte reduziert, die Nachfrage nach den Fächern war stets überschaubar.

Zwei Monitore werden installiert

© Yvonne Hinz

In der ersten Etage wird am Sonntag nun besagter neuer Ausstellungsraum eingeweiht. „Wir sichten noch immer Kisten und Kartons mit Fundstücken, doch der Ausstellungsbauer hat mir versprochen, dass bis Sonntag alles steht“, so Historiker Ralf Blank optimistisch.

Der neue Raum – „Das Reich der Toten“ – wird mit zwei Monitoren ausgestattet. Auf dem ersten Monitor läuft ein Film in Endlosschleife, der simuliert, wie ein Besucher die Höhle betritt. Auf dem zweiten Monitor wird die digitale Rekonstruktion eines Kinderschädels – die Knochen stammen aus der Blätterhöhle – als zehnminütiger Dokumentarfilm gezeigt.

Verschiedene Geld-Töpfe

Von den Umbaukosten hat der Fachbereich Kultur einen Anteil von 44.600 Euro übernommen, die Sparkassen-Stiftung hat über den Verein „Geschichtsfreunde Hagen“ 15.000 Euro beigesteuert, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat sich mit 1.400 Euro an den Erstellungskosten des Dokumentarfilms beteiligt.

Historiker Ralf Blank präsentiert Kulturdezernentin Margarita Kaufmann ein Fundstück.  
Historiker Ralf Blank präsentiert Kulturdezernentin Margarita Kaufmann ein Fundstück.   © Yvonne Hinz

„Wir sind sicher, dass sich die Investition gelohnt hat und künftig wieder Tausende Besucher ins Werdringer Museum strömen“, so Kulturdezernentin Margarita Kaufmann. Pro Jahr besuchen etwa 15.000 Gäste das Museum im Grünen.