Selbecke.. Einmal wie ein Formel-1-Pilot heiße Duelle auf der Piste erleben: Beim WP-Kartcup in Hagen erfüllt sich für hunderte Fahrer dieser Traum.


Fangen wir also da an, wo es wichtig ist: von hinten. Da befindet sich ganz am Ende des Feldes der Spielmannszug Altenhagen. Die Musiker – so darf man wohl unterstellen – sind es nicht gewohnt, richtig Gas zu geben. Bei Karnevals- und Kirmeszügen geht es eher im Schneckentempo voran. Resultat: 16 Runden Rückstand im ersten Vorlauf des WP-Kartcups 2019.

Darauf aber kommt es nicht an, an diesem Tag auf dem Motodrom Hagen in der Selbecke. Es geht bei weitem nicht nur um Siege, nicht nur um Pokale. So ein Kartcup, eines der ungewöhnlichsten Kart-Rennen Deutschlands, hat viele Gewinner. Und Lara Wittek, Claudia Schwalm, Michelle Hocke und Sascha Lerch – allesamt Mitglieder im Spielmannszug – gehören auf jeden Fall dazu.

Sie haben sich in ein 16-PS-starkes Kart gesetzt, sind mit knapp 70 Stundenkilometern durch Hagens Grüne Hölle gebrettert, haben die regennasse Piste am frühen Morgen besiegt und sind mit einem breiten Grinsen wieder aus dem Kart gestiegen.

Das besondere Kribbeln

Das eint sie mit all den anderen, die bei diesem Jedermann-Rennen, das die WP-Stadtredaktion Hagen in Zusammenarbeit mit Kartbahnbetreiber Achim Beule und seinem Team alljährlich ausrichtet, mitgefahren sind. „Die Idee ist es, ein Rennen zu organisieren, bei dem auch Menschen, die zuvor vielleicht noch nie in einem Kart gesessen haben, dieses besondere Kribbeln spüren können“, sagt Achim Beule. „Bevor so ein Rennen losgeht, merkt man, wie der Adrenalinspiegel ansteigt. Das macht Motorsport aus.“




Motorsport in seiner feinsten Form wird durchaus geboten beim WP-Kartcup. Zum Beispiel von jenen Teams, die in den Finalläufen ganz vorne lagen. Die SK-Racer Jan Philipp, Marcel Brandenburg, Norman Dorn, Pascal Brandenburg bei den Fortgeschrittenen und dem Team JOMA, für das sich Jörg Obluda, Sebastian Illing, Maximilian Kuballa und Mateusz Kuballa hinter das Steuer setzten, bei den Rookies.

Anfänger und Fortgeschritten starten getrennt

Dieser Start in zwei Kategorien ist neu beim WP-Kartcup. Und das System, bei dem sich die Teilnehmer selbst bei der Anmeldung einschätzen müssen, hat sich bewährt. „Die Einteilung macht Sinn“, so Beule, „sie führt dazu, dass Anfängern der Einstieg viel leichter fällt, und sich diejenigen, die schon häufiger beim Kartcup mitgefahren sind, sich nicht ausgebremst fühlen.“



Gewinner gibt es – wie gesagt – viele. Auf und abseits der Piste. Ganz am Ende ist vor allem die Jugendverkehrsschule der Stadt Hagen ein solcher. Nicht zuletzt weil sich das Mercedes-Autohaus Jürgens, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, beim WP-Kartcup als Sponsor engagiert und weil sich stets 70 Teams und mehr in den Dienst der guten Sache stellen, ist in 13 Jahren eine erkleckliche fünfstellige Summe zusammengekommen.

Und die Mitglieder des Spielmannszugs Altenghagen? Die wollen sich 2020 wieder ans Steuer setzen. Und überlegen, ob sie beim 15. WP-Kartcup nicht einfach ein Platzkonzert in der Boxengasse geben.


Hier findet ihr alle Ergebnisse.