Hohenlimburg. . Hohenlimburg 10 nimmt mit dem 5:0 gegen den SSV Hagen Kurs auf die Spitze, die Gäste sind abgestiegen. Auch der FC Wetter verliert.

Freude auf der einen, Trauer auf der anderen Seite. Nach der Niederlage des FSV Gerlingen in Bad Berleburg (2:4) kann Fußball-Landesligist SV Hohenlimburg 1910 wieder aus eigener Kraft Meister werden. Die Zehner siegten parallel im Kirchenbergstadion mit 5:0 (0:0) gegen den SSV Hagen. Damit ist auch der Abstieg der „Adler“ endgültig besiegelt.

SSV-Spielertrainer Marco Grüterich und seine Mannen „flohen“ nach dem Abpfiff in die Kabine, während der Hohenlimburger Fanblock mit der Mannschaft die „Humba“ anstimmte. Es kann somit am 12. Mai zum großen „Showdown“ im Kirchenberg kommen, da an diesem Tag der FSV Gerlingen seine Visitenkarte abgibt. Am kommenden Wochenende geht es für die Zehner erst einmal nach Olpe, der SSV Hagen erwartet FC Wetter zum Kellerduell.

Im ersten Abschnitt suchte auch SV 1910-Trainer Michael Erzen vergeblich das Landesliga-Niveau. Aber er fand in der Kabine die richtigen Worte. „Ich habe den Jungs gesagt, dass nicht Hohenlimburg auf dem Platz war. Ich habe gefragt: Wer seid ihr eigentlich?“ Es sei schwer gewesen, so Erzen, die Niederlage in Dröschede abzuhaken, obwohl man dort die bessere Mannschaft war. „Das hat nichts mit der Einstellung, sondern einfach mit der Physis eines Fußballers zu tun. Zudem hatte der SSV Hagen nichts mehr zu verlieren.“ Nach der Pause hat seine Elf die Aufgabe taktisch gut gelöst und die Einschussmöglichkeiten konsequent genutzt.

Die Platzherren hatten im ersten Abschnitt zwar mehr Ballbesitz, das Chancenverhältnis war einigermaßen ausgeglichen. Die größte Möglichkeit hatten sogar die Gäste – in Form eines Elfmeters. In Minute 27 holte Saffet Davulcu den Hagener Denis Cufta von den Beinen. Der Unparteiische Roland Kreuz deutete zurecht auf den Punkt. Gianluca Salvo trat an, scheiterte aber an Hohenlimburgs Torwart Alexander Klur. Cufta bekam allerdings die Möglichkeit zum Nachschuss, semmelte das Leder jedoch an die Querlatte.

Auch auf der anderen Seite hätte das Netz schon zappeln müssen. Stylianos Mouratidis kam frei vor SSV-Keeper Marcel Riede zum Abschluss, zielte aber genau auf den Mann (7.). Nach einem Freistoß von Danilo Labarile köpfte Vincenzo Porrello das Leder direkt in die Arme von Marcel Riede (15.). Die fehlende Präzision im Abschluss wäre fast in Minute 17 schon bestraft worden, aber Alexander Klur faustete einen Freistoß von Yusuf Acikel über den Querbalken.

Nach dem Seitenwechsel ließen die Kräfte bei den Gästen, die mit Luka Karas und Marc Biesemann nur zwei Feldspieler auf der Bank sitzen hatten, die Kräfte spürbar nach. Gleich mit dem ersten Konter setzten die Zehner den ersten Nadelstich. Der pfeilschnelle Sven Höltke bediente von der linken Seite aus den in der Mitte heraneilenden Nick Träptau, der nur noch „Danke“ sagen musste – 1:0 für den SV Hohenlimburg 1910.

Das war aus Sicht der Gastgeber der „Dosenöffner“. Knapp zehn Minuten später avancierte der kleinste Akteur auf dem Feld, Saffet Davulcu, zum „Kopfballungeheuer“. Stylianos Mouratidis erkämpfte sich an der Eckfahne den Ball, flankte mustergültig auf den Schädel von Davulcu, der zum 2:0 einnickte. Der Zehner Schütze setzte sich gegen zwei SSV-Abwehrrecken durch.

Das 3:0 (65.) erinnerte ein wenig an einen Treffer aus dem Bundesliga-Spiel RB Leipzig gegen den SC Freiburg. Hier verpennte RB-Torwart Peter Gulacsi den Anpfiff eines Freistoßes und konnte den Ball nur noch aus dem Netz holen. Auch beim Freistoß von Vincenzo Porrello sah es so aus, als hätten Marcel Riede und die SSV-Mauer den Pfiff nicht gehört. Der Zehner platzierte den Ball zum 3:0 im Hagener Gebälk.

Die Messe war nun gelesen, aber die Zehner drückten weiter. Nach einer Hereingabe von Junior Mushaba bugsierte Marco Grüterich die Kugel am zweiten Pfosten zum 4:0 ins eigene Netz (73.). Grüterich musste jedoch zum Ball gehen, da hinter ihm Vincenzo Porrello völlig blank stand.

In Minute 80 vollendete der eingewechselte Marc Biesemann einen der nur wenigen Entlastungsangriffen des SSV, aber der Ball landete sicher in den Händen von Alexander Klur. Den 5:0-Endstand stellte Junior Mushaba her (83.).

SV 10: Klur, Nezir, Kauermann, Höltke (52. Rrusta), Samet Davulcu (72. Sylla), V. Porrello, Saffet Davulcu, Schakat, Mouratidis, Träptau, Labarile (67. Mushaba). SSV Hagen: Riede, Kuhfeld, Infante (68. Biesemann), Tombul, Acikel, Cufta, Yacoub, El-Bakouri, El Basraoui (65. Karas), Salvo, Grüterich.

Luft für FC Wetter wird immer dünner

Die Luft im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga wird für den FC Wetter immer dünner. Die Mannschaft von Trainer Markus Dönninghaus zeigte im Heimspiel gegen Borussia Dröschede über 75 Minuten eine ansprechende Leistung, steht jedoch wie schon so oft in dieser Spielzeit ohne Zählbares da. Am Ende hieß das Ergebnis 1:4 (1:0).

Nach der dreiwöchigen Pause machte die Heimelf vom Anstoß weg einen konzentrierten Eindruck. Die Rot-Weißen hatten den Gast aus dem Sauerland gut im Griff und ließen die schnellen Außenspieler der Borussia nicht zur Entfaltung kommen. Auf der anderen Seite bereitete der wiedermal stark aufspielende FC-Stürmer Aboubakar Fofana den Dröscheder Verteidigern einige Probleme. Durch gutes Passspiel und starkes Zweikampfverhalten erarbeitete sich der FC in den Anfangsminuten höheren Ballbesitz. Der hohe Aufwand sollte sich nach 15 Minuten auszahlen: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schaltete Wetter blitzschnell um und fand mit einem Pass auf den pfeilschnellen Fofana genau den richtigen Abnehmer. Der Offensivakteur schloss aus zwei Metern mit einem strammen Schuss in den Winkel ab.

Die frühe Führung tat den Hausherren gut. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Angelos Pavlidis dann die Chance, die Überlegenheit der Wetteraner in das 2:0 umzumünzen. Der Offensivakteur scheiterte nach einem langen Ball jedoch frei vor Gäste-Keeper Julian Schmahl. „Das ist eben der Unterschied: Unsere Gegner verwerten solche Chancen, wir lassen zu viele von ihnen liegen“, trauert Dönninghaus der ausgelassenen Gelegenheit nach.

Der Gast kam deutlich engagierter aus der Halbzeitpause und übernahm die Kontrolle. Mit einfachen Ballverlusten im Aufbauspiel machte die junge FC-Mannschaft es den Gästen unnötig leicht, zu Tormöglichkeiten zu kommen. Ein Ballverlust im Mittelfeld war es dann auch, der das 1:1 für die Gäste einleitete. Durch einen schnellen Gegenstoß über die Außen wurde der Ball in die Mitte auf den frei stehenden Pascal Urumis gelegt, der wenig Mühe hatte, den Ausgleich zu erzielen. Keine weitere 60 Sekunden waren gespielt, als sich der FC durch eine fast identische Aktion den 1:2-Gegentreffer einhandelte. „Das zieht sich schon durch die ganze Saison, dass wir 70 Minuten ein gutes Spiel abliefern und dann in uns zusammenbrechen“, so FC-Coach Dönninghaus.

Nach einem letzten Aufbäumen der Heimelf sorgte Urumis für das 1:3 (83.). Mit dem Schlusspfiff traf Borussia-Akteur Denis Rödel zum 1:4-Endstand.

„Wenn wir weiter Phasen dabei haben, in denen wir einfach schlafen, werden wir auch nächstes Wochenende in Hagen nichts mitnehmen können“, prophezeite Dönninghaus im Hinblick auf das anstehende Derby beim SSV.

FC Wetter: Kroon; Wandji, Wiggershaus (81. Ziane), Kurnaz, Pavlidis, Sonna, Ulusoy, Fofana (64. al Khalil), Gonzalez (81. Kemayou), Russo, Bah.