Hagen-Mitte. . Ab einer Größe von 15 Teilnehmern bilden Radfahrgruppen einen Verband, der gleiche Rechte wie ein Fahrzeug auf der Straße hat.
70 Menschen haben am Freitagmittag an der Bewegung „Critical Mass“ teilgenommen, die sich auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof getroffen hatte und von dort eine Radfahrt durch die City unternommen hatte. Bei der „Critical mass“ geht es streng genommen nicht nur um eine weltweite Bewegung mit der Radler im öffentlichen Raum auf die Wichtigkeit des Radverkehrs hinweisen wollen. Nein, mehr als 15 Radfahrer dürfen gemäß Straßenverkehrsordnung einen geschlossenen Verband bilden, der allerdings als solcher für andere Verkehrsteilnehmer deutlich erkennbar sein muss. Für den Verband gelten die Verkehrsregeln eines Fahrzeuges. Es gilt dann auch keine Radwegpflicht und auf der Fahrbahn darf auch zu zweit nebeneinander gefahren werden. An der Aktion am Freitag beteiligten sich 70 Leute. Unter anderem Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), der Bewegung“ Friday for future“, VCD oder BUND.
Die Stadt Hagen versucht mit einem Radverkehrskonzept und damit verbundenen Umbaumaßnahmen den Anteil des Radverkehrs in Hagen von drei auf sechs Prozent zu erhöhen. Am Ende würden alle von einem Planungsbüro erarbeiteten Vorschläge rund 19 Millionen an investiven Maßnahmen nach sich ziehen.
Hagen hat die Verkehrswende besonders nötig. Die Stadt ist baulich fast ausschließlich auf den motorisierten Verkehr ausgelegt. Das äußert sich auch immer wieder im miserablen Abschneiden Hagens bei der großen Fahrrad-Klima-Studie des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs. Da belegt Hagen unter 50 deutschen Großstädten fahrradtechnisch den 49. Platz.