Hohenlimburg. Die DITIB-Moschee in Hagen-Hohenlimburg hofft auf viele Besucher beim Frühlingsfest. Man stelle sich auch kritischen Fragen, so Ercan Atay.

Die Türkisch-Islamische Gemeinde Hohenlimburg feiert von Freitag, 26. April, (15 bis 21 Uhr) bis Sonntag, 28. April, (jeweils 10 bis 21 Uhr) ihr Frühlingsfest in der Moschee an der Kronenburgstraße 14. Und sie hofft auf viele Besucher auch außerhalb der Gemeinde. Was diese erwartet und wie sich die Gemeinde mit knapp 600 Mitgliedern positioniert, erläutert ihr stellv. Vorsitzender Ercan Atay.

1 Herr Atay, wie war es in der Vergangenheit: Haben auch Nicht-Muslime ihr Frühlingsfest besucht?

Ercan Atay.
Ercan Atay. © Christian Hübenthal

Ja, durchaus. Aus der Nachbarschaft kommen zum Beispiel immer wieder Interessierte, die schauen wollen, wie es bei uns aussieht. Aber wir freuen uns, wenn viel mehr Besucher kommen. Wir wollen zeigen, dass wir hier nichts zu verbergen haben – und das alle willkommen sind. Mit dem Ziel bin ich auch in den Vorstand der Türkisch-Islamischen Gemeinde gegangen: Ich will, dass wir uns mehr öffnen und mehr Kontakte zu Nicht-Muslimen in Hohenlimburg hinbekommen.

2 Die Moschee in Hohenlimburg gehört zu DITIB. Wegen ihrer Nähe zum türkischen Staat stand die Organisation oft in der Kritik. Haben Sie das vor Ort gespürt?

Natürlich ist das immer wieder ein Thema. Und deshalb sollte man auch offen damit umgehen. Aber ich muss ganz ehrlich sagen: Was hier bei uns im kleinen Hohenlimburg geschieht, das wird doch nicht in der fernen Türkei entschieden. Hier entscheidet der Vorstand vor Ort. Ja, es stimmt, die Vorbeter werden vom türkischen Staat entsandt, aber sie entscheiden nicht hier vor Ort über die Arbeit der Gemeinde. Aber wer dazu Fragen hat: Er kann sie gern bei dem Frühlingsfest stellen.

3 Was erwartet die Besucher dort konkret?

Zunächst einmal können alle Räumlichkeiten der Moschee besucht werden. Dazu gehört ja nicht nur der Gebetsraum, sondern zum Beispiel auch die Teestube und die Seminarräume. Es ist ein sehr interessantes Gebäude. Aber es gibt an den drei Tagen auch Attraktionen für Kinder, Unterhaltung, Verkaufsstände, islamische Musik und natürlich auch türkische Speisen und Getränke. http://Ditib-Gemeinde_Hohenlimburg_will_Vorurteile_abbauen{esc#216495107}[news]

4 Sie leben schon lange in Hohenlimburg: Wie haben sich aus Ihrer Sicht die Kontakte zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen entwickelt?

Ich bin 1964 mit zwei Jahren nach Hohenlimburg gekommen. Nach meiner Einschätzung gibt es heute viel mehr Kontakte, da hat sich schon viel getan. Aber es kann auch noch viel besser werden, da gibt es viel zu tun. Das sage ich auch immer wieder in meiner Gemeinde. Da müssen wir auch selbstkritisch sein und uns fragen, was wir tun können.