Viele Familien warten auf ein Wort der Bezirksregierung zur Anmeldung an den Gymnasien. Die Behörde lässt sich Zeit und verstärkt so das Chaos.

Wenn in vielen Hagener Familien nach den Osterferien der Alltag beginnt, werden sie wohl immer noch nicht wissen, welche Schule ihr Kind im Sommer besucht. Das ist zumindest in allen Familien der Fall, in denen ein Kind von der Grundschule auf ein städtisches Gymnasium wechseln will. Statt Planungssicherheit herrscht Ungewissheit.

Zu verdanken ist die Hängepartie den Streitigkeiten um die Mehrklassenbildung am Albrecht-Dürer-Gymnasium (AD). Man hätte es nicht für möglich gehalten, mit welcher Unversöhnlichkeit diese Auseinandersetzung ausgetragen wurde und immer noch wird. Sogar die Schulen selbst stehen sich in verfeindeten Lagern gegenüber.

Anmeldeverfahren liegt auf Eis

Bis heute ist nicht entschieden, ob das AD, dem 110 Anmeldungen vorliegen, eine dritte Eingangsklasse bilden darf. Zwar gibt es eine entsprechende Entscheidung des Stadtrates, doch die Bezirksregierung in Arnsberg hatte im Vorfeld der Sitzung angekündigt, einen solchen Beschluss kassieren zu wollen.

Obwohl die Ratssitzung inzwischen über zwei Wochen zurückliegt, lässt die offizielle Stellungnahme der Behörde jedoch auf sich warten. Erst wenn diese vorliegt, können die Gymnasien den Familien mitteilen, welches Kind aufgenommen wird und welches nicht.

Untergrabenes Vertrauen

Hat die Schulaufsicht ihre Meinung etwa geändert? Oder weiß man in Arnsberg selbst nicht, was man will? Statt für klare Verhältnisse zu sorgen, schießen die wildesten Spekulationen ins Kraut.

Die Bezirksregierung ist gerade dabei, das herrschende Chaos zu vergrößern, ihren Ruf als neutrale Instanz zu zerstören und das so wichtige Vertrauen der Eltern in die Schulverwaltung zu untergraben. Es steht zu befürchten, dass der Schulfrieden in Hagen so schnell nicht wieder hergestellt werden kann.