Das klingt schon kurios: 4,5 Millionen Euro ist die Stadt Hagen gewillt, für die Sanierung der Verwaltungshochhaus-Fassade auszugeben, und niemand möchte den Auftrag haben. Vor Jahren hätte sich die Branche noch die Finger danach geleckt, sämtliche Fenster auszutauschen und die 5000 Quadratmeter Außenhaut der stadtbildprägenden Immobilie mit einer zeitlosen, wärmegedämmten Alu-Verkleidung zu versehen.
Das klingt schon kurios: 4,5 Millionen Euro ist die Stadt Hagen gewillt, für die Sanierung der Verwaltungshochhaus-Fassade auszugeben, und niemand möchte den Auftrag haben. Vor Jahren hätte sich die Branche noch die Finger danach geleckt, sämtliche Fenster auszutauschen und die 5000 Quadratmeter Außenhaut der stadtbildprägenden Immobilie mit einer zeitlosen, wärmegedämmten Alu-Verkleidung zu versehen.
Ist der Markt der Bauschaffenden tatsächlich so überhitzt, dass niemand mehr für einen Millionen-Auftrag ein Angebot schreibt? Oder sind die Tücken des EU-Ausschreibungsrechts wahrhaftig so kompliziert und zeitraubend, dass die Akquisiteure geeigneter Firmen diese Projekte bloß noch mit spitzen Fingern anfassen – vor allem wenn der Sankt Bürokratius einer Kommunalverwaltung dahinter lauert?
Vor Jahren stand die Sanierung des Büroturmes schon einmal auf der Tagesordnung. Damals entschied die Politik, dass Ertüchtigung und Ausbau der Ischelandhalle vordringlicher seien. Inzwischen ist die Überzeugung gereift, dass energetische Investitionen in ein stadteigenes Gebäude, das nach Möglichkeit noch fünf Jahrzehnte für Bedienstete zur Verfügung stehen soll, ebenfalls geboten seien.
Aber sicherlich nicht um jeden Preis. Schließlich liegt der errechnete Einspareffekt durch sinkende Energiekosten gerade mal bei 35.000 Euro pro Jahr. Da muss angesichts der aktuellen Schwierigkeiten bei der Auftragsvergabe durchaus einmal überlegt werden, ob die Mittel aus dem terminierten Konjunkturpaket sich in dem immer enger werdenden Zeitfenster an anderer Stelle nicht intelligenter investieren lassen.