Hohenlimburg. . Nicole Pieper-Rützel warnt Senioren davor, zu leichtgläubig an der Haustür Geld für eine Bestattungsvorsorge herauszugeben.

Der Enkeltrick, bei dem unbekannte Frauen und Männer gutgläubigen Senioren vorgaukeln, im Auftrag der Enkelkindern einen hohen Geldbetrag für den Erwerb einer Immobilie oder für den Kauf eines Pkw abholen zu wollen, ist längst bekannt. Auch, weil die Kriminalpolizei immer wieder davor warnt, in solchen Fällen zu leichtgläubig Geld herauszugeben.

Jetzt sind im Kreis Düren gleich mehrere Betrüger aufgetreten, die sich als Mitarbeiter eines ortsansässigen Beerdigungsinstitutes ausgeben und das „Geld für eine Bestattungsvorsorge“ einkassieren wollen.

Vor solch einem miesen Trick warnt aktuell der Bestatterverband NRW. Auch die Hohenlimburger Bestatterin Nicole Pieper-Rützel nimmt die Gefahr ernst, die von dieser Betrugsfalle ausgeht.

Für sie gehört die Bestattungsvorsorge zum „täglichen Geschäft“. Damit sichern in erster Linie ältere Frauen und Männer ihre eigene Beerdigung ab. Sie zahlen nach sorgfältiger Beratung in Absprache mit einem Bestatter ihres Vertrauens per Banküberweisung einen zuvor festgelegten Betrag auf das Konto der „Bestattungsvorsorge Deutsche Treuhand AG“ ein. Seit dem Jahr 2004 gibt es diese Möglichkeit. Bargeld fließt dabei nie.

Den Möglichkeiten angemessen

Im Todesfall rechnet der Bestatter dann mit dieser Treuhand AG ab. „Zwischen 500 Euro und 12.000 Euro werden in der Regel auf dieses Konto eingezahlt. Den finanziellen Möglichkeiten angemessen“, sagt Nicole Pieper-Rützel. „Damit können wir die Beerdigung mit Sarg, mit Blumenschmuck und mit Trauerbriefen finanzieren.“

Damit aufgrund von steigenden Kosten keine Unterdeckung auftritt, behalten die Bestatter die eingezahlte Summe im Blick und suchen bei Bedarf das Gespräch mit den Vertragspartnern, um diesen Betrag angemessen zu erhöhen. Alles mit der erforderlichen Sensibilität. „Wir klingeln nicht einfach an der Tür unserer Kunden und möchten Geld abholen.“

Im Raum Hagen sind die Vorsorge-Betrüger noch nicht aufgetaucht. „Uns ist vor Ort bislang kein Fall bekannt“, sagt Michael Siemes, Pressesprecher der Polizei, der die Initiative der Bestatter, die älteren Menschen vor dieser üblen Betrugsmasche zu warnen, begrüßt.