Hagen. . Auf der Anklagebank sitzen zwei junge Männer, die zum Tatzeitpunkt noch Jugendliche waren. Einer hat die grauenvolle Tat schon gestanden.
Es ist ein Vergewaltigungsfall, der aus dem Rahmen fällt: Tatort sollen die Treppenstufen einer Hagener Kirche sein.
Die 2. große Jugendstrafkammer des Landgerichts verhandelt das angeklagte Sexualverbrechen hinter verschlossenen Türen. Denn die beiden heute 19-jährigen Männer, die dort auf der Anklagebank sitzen, waren zum Tatzeitpunkt (am 28. Mai 2017) noch Jugendliche, nämlich 16 und 17 Jahre alt. Insofern muss das Strafverfahren – das ist gesetzlich so vorgeschrieben – in nicht öffentlicher Sitzung durchgeführt werden.
Zum Sachverhalt wurde bisher bekannt, dass die beiden Angeklagten, wie auch das mutmaßliche Opfer (eine 19-Jährige), in derselben Jugendhilfeeinrichtung wohnen.
Strafmaß von 21 bis zu 27 Monaten
Den Tatabend verbrachten alle drei gemeinsam in der Innenstadt, wo sie nach 22 Uhr in einem Park in Nähe des Fichte-Gymnasiums (Bergstraße) noch reichlich Alkohol tranken.
Auf den Treppenstufen eines Gotteshauses soll es später zur gemeinschaftlichen Vergewaltigung der jungen Frau gekommen sein. „Bislang weiß man aber noch nicht, um welche Kirche es sich handelt“, erklärte Gerichtssprecher Bernhard Kuchler.
Der damals 17-Jährige Angeklagte habe bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt – ihm war nach einem Rechtsgespräch zwischen der Kammer, seiner Verteidigerin und der Staatsanwältin vom Gericht ein Strafmaß zwischen 21 und 27 Monaten Haft in Aussicht gestellt worden. In seiner Aussage belastete er den Mitangeklagten. Morgen wird das fünftägige Verfahren weitergehen, für den 8. Mai das Urteil erwartet.