Hagen. . Zum turnusmäßigen Unterbezirksparteitag trafen sich die Hagener Genossen in der Stadthalle. Dabei wurde Stadtbaurat Grothe würdig verabschiedet.
Abschied und Aufbruch standen am Mittwochabend im Mittelpunkt des SPD-Unterbezirksparteitages in der Hagener Stadthalle. Abschied vor allem deshalb, weil Parteivorsitzender Timo Schisanowski die Gelegenheit nutzte, den SPD-Dezernenten Thomas Grothe zu würdigen, der zum Monatsende die Leitung des städtischen Bauressorts abgibt.
Immerhin hatte der 64-Jährige, der sich ausgesprochen gerührt zeigte, in den 16 Jahren seines Wirkens sich allein in 614 Fraktionssitzungen seiner Parteifreunde eingebracht. Gleichzeitig nutzte Nachfolger Henning Keune die Chance, sich seinen Hagener Genossen erstmals persönlich vorzustellen.
Einstimmung auf die Europawahl
Als Hauptredner des Abends und somit in der Rolle des personifizierten Aufbruchs konnten die Hagener Sozialdemokraten den Oppositionsführer im NRW-Landtag, SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty, begrüßen. Der ehemalige NRW-Justizminister nutzte die Gelegenheit, in Zeiten deprimierender Umfragewerte für seine Partei auf die bevorstehende Europawahl einzustimmen und das Miteinander der Staaten als eines der größten Friedensprojekte des 20. Jahrhunderts zu beschreiben: „Unsere Aufgabe muss es sein, gegen die mächtiger werdenden Nationalisten zusammenzuhalten“, warnte er vor der AfD als „Spalter der Gesellschaft“. Gleichzeitig appellierte er, dass ein demokratisches Europa sich deutlich davon distanzieren müsse, die Macht den Banken und Internetkonzernen zu überlassen.
Außerdem brandmarkte Kutschaty, der sich als ein überschaubar charismatischer Redner präsentierte, die „handwerklichen Fehler der Landesregierung“ bei der Wohnungsmarkt- und Bildungspolitik sowie auf dem Arbeitsmarkt. „Wir müssen uns auf allen Ebenen für Gerechtigkeit einsetzen“, definierte er die künftige gesellschaftliche Rolle der SPD.