Hagen. . Zu ihrem 100. Geburtstag wird die VHS Hagen zum Wunscherfüller. So öffnet die Bildungseinrichtung zum Beispiel in Firmen und Vereinen Türen.

Zu ihrem 100. Geburtstag will sich die Hagener Volkshochschule (VHS) nicht nur selbst beschenken, sondern auch die Hagener Bürger. „Wir wollen Türen für Begegnungen öffnen“, sagt Bianca Sonnenberg. Die Leiterin der Einrichtung, die 1919 in Hagen an den Start ging, erläutert das Anbieter- und Nachfrager-Prinzip: „Zum einen möchten wir Firmen, Vereine oder Privatpersonen gewinnen, die bereit sind, sich hinter die Kulissen schauen zu lassen, sich also für die Öffentlichkeit zu öffnen. Zum anderen animieren wir Hagener, uns ihre vielleicht auch ungewöhnlichen Wünsche mitzuteilen.“

Projekt läuft über ein Jahr

Die VHS will bei der „100 Begegnungen“-Aktion, so der Titel des Projektes, das von Sommer 2019 bis Sommer 2020 laufen soll, als Türöffner fungieren.

Zum Hintergrund: Die VHS verfolgt seit ihrer Gründung zwei Ziele: die Wissensvermittlung aus erster Hand und das Bestreben, ein beliebter Begegnungsort in der Stadt zu sein. Im Zeichen dieser Tradition will die Bildungseinrichtung 100 neue und außergewöhnliche Begegnungen schaffen.

Tage der offenen Türen

Beispiele für diese außergewöhnlichen Begegnungen? „Derzeit gründet sich in Haspe eine Gruppe von Carrera-Bahn-Bauern. Die Mitglieder der Gruppe würden sich gern präsentieren und bei einer Art ,Tag der offenen Tür’ über ihr Hobby berichten“, erläutert Bianca Sonnenberg und fährt fort: „Ein Mann in Wehringhausen ist Experte in Sachen exotischer Tiere. Er würde gern sein Wissen über zum Beispiel Vogelspinnen und Chamäleons weitergeben.“

VHS-Kollege Holger Flick berichtet, dass er jüngst über das In­stitut für Geschichte und Biografie an der Fernuni Hagen „gestolpert sei“. Dort würden Ton- und Filmdokumente von Zeitzeugen und interessanten Personen gesammelt, „wir werden Kontakt zur Fernuni aufnehmen. Bestimmt interessieren sich etliche Hagener für diese spannenden Biografien“, mutmaßt Holger Flick.

Auch an Autofreaks wird gedacht

„Für Autofreaks lassen wir uns auch noch einen besonderen Türöffner einfallen“, verspricht Bianca Sonnenberg, „vielleicht einen Rundgang durch eine ganz besondere Werkstatt“.

Und auch nicht so populäre Sportarten könnten in den Fokus rücken und bei Begegnungstreffen „beschnuppert“ werden.

Alle Angebote kostenfrei

Wichtig für die Gastgeber: Die Angebote sollen für alle Teilnehmer kostenfrei gestaltet werden.

Von den 900 Volkshochschulen feiern 500 Jubiläum

In Deutschland gibt es 900 Volkshochschulen, davon feiern etwa 500 in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen.

In Hagen ging die VHS im Oktober 1919 mit 25 Kursen, 21 Dozenten und 903 Teilnehmern an den Start.

Heute bietet die VHS Hagen pro Semester 500 Kurse an, 325 Dozenten sind beschäftigt, 6000 Teilnehmer belegen Kurse.

„Die Anbieter geben Modalitäten wie Gruppengröße und Termine vor, sicherlich können Details aber noch individuell besprochen werden“, sagt Holger Flick. Angebote für größere Gruppen werden im VHS-Kurs-Programm abgedruckt, außerdem werden Flyer erstellt.

Wer sich eine außergewöhnliche Begegnung wünscht oder etwas Spannendes anzubieten hat, kann sich bis Mitte April bei Leiterin Sonnenberg unter Telefon 02331-207 2951 oder per Email (bianca.sonnenberg@stadt-hagen.de) melden.

Außerdem werden Kursteilnehmer gesucht, die in den vergangenen Jahrzehnten besondere Geschichten mit oder in der Hagener VHS erlebt haben. Diese Stories und Anekdoten werden ebenfalls in Kurzform im Programm abgedruckt.