Die gekündigten Arbeiter von TWB dürfen bei der Mai-Kundgebung nicht reden. Das ist sehr schade, formal aber leider richtig.

Ja, der DGB sieht äußerst schwach aus im gesamten TWB-Konflikt. Die IG Metall vor Ort sowieso. Ganz gleich, ob sie noch 180 TWB-Arbeiter „individualrechtlich“ begleitet. Letztlich hat das für mich nur etwas mit dem Rechtsschutz zu tun, der ihnen durch die Mitgliedschaft zusteht und in den sie privat nicht investiert haben. Ja ja, es gibt kein Mandat und formal und rechtlich machen die Gewerkschaften alles richtig. Die Sache und die Menschen haben sie in dieser Angelegenheit dennoch aus den Augen verloren.

Aber die TWB-Arbeiter müssen sich auch selbst ankreiden, dass sie sich nicht an die Spielregeln gehalten haben. Gewerkschaften sind sehr politisch organisiert. Wer reden möchte, muss es mit einem blitzsauberen Antrag durch alle Gremien schaffen. Und: Der Tag der Arbeit ist die große Bühne der Gewerkschaften. Dass dort vielleicht auch keine Kritik an ihnen erwünscht ist, kann man aus
Gewerkschaftssicht verstehen.