Die gekündigten Arbeiter von Automobilzulieferer TWB dürfen bei der Mai-Kundgebung nicht sprechen. Der DGB entfernt sich von seinen Kunden.

Der Konflikt rund um TWB gehört zu den gravierendsten Arbeitskämpfen in Hagen seit dem Ende der Brandt-Produktion. Und genau diese Betroffenen sollen bei der DGB-Kundgebung aus formalistischen Gründen nicht zu Wort kommen – geht’s noch? Eindrucksvoller kann sich ein Gewerkschaftsbund von seinen Kunden, nämlich den Beschäftigten, kaum verabschieden.

Seit Jahren fällt auf, dass die Redner am Tag der Arbeit sich bevorzugt an politischen und gesellschaftlichen Allgemeinplätzen abarbeiten, aber der konkreten Situation vor Ort – seien es Positiv- oder Negativbeispiele – lediglich einen geringer Teil ihrer Aufmerksamkeit schenken. Dabei sind es genau diese Themen, die für Diskussionsstoff unter Arbeitnehmern und somit den potenziellen DGB-Mitgliedern sorgen. Hier können die Gewerkschaften sich profilieren und Leistungsstärke demonstrieren. Dass der DGB bis heute zur TWB-Thematik schweigt, ist äußerst schwach.