Hagen. . Seit Monaten werden diese Arbeiten vorbereitet: Jetzt fiel der offizielle Startschuss für den Neubau zwei weiterer Hagener Autobahnbrücken.
Im Beisein von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) wurde am Mittwochmittag der erste Spatenstich für den Neubau der Talbrücken Brunsbecke und Kattenohl auf der A 45 unternommen.
Die über 50 Jahre alten Bauwerke weisen Beschädigungen auf, da statt der einst prognostizierten 30.000 inzwischen 70.000 Fahrzeuge (darunter 16.000 Lastwagen) pro Tag über sie hinwegrauschen. „Deshalb müssen sie erneuert und dreispurig ausgebaut werden“, erklärte Projektleiter Michael Neumann vom Landesbetrieb Straßen NRW, der auch den Neubau der Lennetalbrücke verantwortet.
Gleiche Technik wie an Lennetalbrücke
Obwohl beide Brücken nur 200 Meter trennen, werden sie auf unterschiedliche Weise saniert. Bei der Talbrücke Brunsbecke (Baujahr 1968, Länge 540 Meter, höchster Punkt 66 Meter über Grund) wenden die Straßenbauer die gleiche Technik wie an der Lennetalbrücke an, der Verkehr wird im Taktschiebeverfahren über Widerlager von der alten Brücke auf den neuen Überbau verlegt. Das kostet 71,6 Millionen Euro.
Die Fahrbahnen der Talbrücke Kattenohl (Baujahr 1966, Länge 207,50 Meter, Höhe 38 Meter) ruhen dagegen auf jeweils eigenen Pfeilern, so dass hier im herkömmlichen Verfahren eine Hälfte nach der anderen abgerissen und neu errichtet werden kann. Kosten in diesem Fall: 25,7 Mio. Euro.
Kosten von 117 Mio. Euro
Hinzu kommen noch einmal 19, Mio. Euro für den Ausbau der 200 Meter langen Strecke zwischen den Brücken, so dass das Bauprojekt insgesamt rund 117 Mio. Euro verzehrt. „Wir investieren in den nächsten Jahren die Rekordsumme von 40 bis 50 Milliarden Euro in den Ausbau der Infrastruktur unseres Bundeslandes“, sieht Wüst den Brückenbau in Hagen als Teil einer umfassenden Straßenerneuerungsoffensive.
Spatenstich für Brückenneubau an der A45
Und Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz frohlockte: „Das ist ein guter Tag für Hagen, die A 45 ist die Lebensader unserer Wirtschaft.“
Wanderfalken werden umgesiedelt
Um beim Geld zu bleiben: Fünf Millionen Euro hat der Landesbetrieb Straßen bereits für die seit zwei Jahren stattfindende Vorbereitung der Baustelle ausgegeben, für das Anlegen von Baustraßen, von Standflächen für die Krane und Lagerflächen in dem steilen Gelände.
Hunderte von Bäumen mussten gefällt werden, Wanderfalken, die an den alten Brücken nisten, werden umgesiedelt und bekommen nach Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2023 neue Brutmöglichkeiten an den Ersatzbrücken.