Hohenlimburg. . Seit 40 Jahren unterstützen die Hohenlimburger Doratea und Hans Erkeling die Straßenkinder dieser Welt. Jetzt weilten sie in Indien.
Südamerika, Afrika und in diesem Jahr Nordindien. „Dieser Landesteil stand ganz oben auf unserer Wunschliste“, sagen Doratea und Hans Erkeling nach ihren dreiwöchigen Aufenthalt, der ihnen bewegende Eindrücke beschert hat. „Diese tragen wir in unserem Kopf und in unseren Herzen.“
Einmal im Jahr besuchen die beiden Vorsitzenden von Don Bosco International e.V. (siehe Infobox) Projekte der Salesianer Don Boscos in der Welt. Auf eigene Kosten. „Wir möchten einerseits sehen, wo Bedarf besteht und wie unsere Spendengelder angelegt werden; andererseits auch, um uns für unsere ehrenamtliche Arbeit neu zu motivieren. Auch dadurch, wenn man die Not und die Dankbarkeit der Menschen sieht, die durch unseren Verein unterstützt werden.“
Im Gespräch mit der WESTFALENPOST berichtet das Ehepaar über die aktuelle Informationsreise. Und somit von der Arbeit der Salesianer Pater in Delhi, der Hauptstadt Indiens. Seit mehr als 30 Jahren führen sie dort ein Straßenkinderprojekt, um den Kindern den Besuch öffentlicher Schulen zu ermöglichen.
Nicht minder beeindruckt hat Doratea und Hans Erkeling die Existenznot der rund 40.000 muslimischen Flüchtlinge, die von Myanmar nach Indien geflohen sind und in Delhi unter Brücken leben. Ohne Wasser, ohne sanitäre Einrichtungen und ohne ein Dach über dem Kopf. Abgesehen von der Brücke. Durch die Salesianer Pater, die das Vertrauen dieser Flüchtlinge erworben haben, war es den Hohenlimburgern möglich, Kontakt zu diesen Menschen zu bekommen. „Es ist irre“, beschreibt Dora Erkeling, wie komplette Familien dort leben und dankbar sind, für die Unterstützung, die sie von den Salesianern erhalten.
Fünf Euro Lohn pro Tag für Familien
Am meisten betroffen gemacht hat das Hohenlimburger Ehepaar jedoch die Kinderarbeit. „Diese schuften in der Landwirtschaft, in Steinbrüchen, Fabriken und in Ziegelproduktionen“, erzählt Hans Erkeling von kleinen Mädchen, die kaum älter als sechs Jahre sind, die mit ihren kleinen Händen nassen Ton in Holzformen pressen. „Danach wird dieser zunächst in der Sonne getrocknet und später in Öfen gebrannt“, berichtet er. „In rund 500 Fabriken werden so Tonziegel hergestellt. Auf riesigen Flächen verteilt schaffen Wanderarbeiterfamilien sechs Tage in der Woche. Die Entlohnung liegt bei rund fünf Euro pro Tag für die gesamte Familie.“
Die Salesianer versuchen, die Eltern zu überzeugen, dass die Kinder zumindest für vier Stunden am Tag eine Schule besuchen können. Dort werden sie mit Bussen hingebracht und auch von den Patern verpflegt, damit die Eltern das Verpflegungsgeld einsparen.
Hans Erkeling: „Es ist jedoch große Überzeugungsarbeit für einen Schulbesuch zu leisten, denn die Eltern sind darauf angewiesen, dass die Kinder mitarbeiten.“ So ist es nur eine unüberschaubare Zahl von Wanderarbeiter-Kindern, die eine Schule besucht. „Deshalb werben die Salesianer intensiv dafür, um vielen Mädchen und Jungen die Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft geben zu können.“
Don Bosco International im Jahr 1979 gegründet
Don Bosco International e.V. wurde im Jahr 1979 von Doratea und Hans Erkeling gegründet, um Straßenkindern dieser Welt zu helfen. Der Verein darf Spendenquittungen ausstellen. Konto: Volksbank Hohenlimburg eG; DE92 4506 1524 4032 1888 01