Holthausen. . Jochen Eisermann soll Vorsitzender des Schützenvereins Holthausen bleiben. Und im Mai neuer Mann an der Spitze der CDU Hohenlimburg werden.

Am morgigen Donnerstag findet im Schützenheim Am Mastberg die Jahreshauptversammlung des Schützenvereins Holthausen statt. Dann stehen Neuwahlen an (siehe Info-Box) . Auch des 1. Vorsitzenden. Dieses Amt übt seit 12 Jahren Jochen Eisermann aus, zuvor war er ebenfalls 12 Jahre 2. Vorsitzender.

Frage: Im vergangenen Jahr waren Sie nach den Jubiläumsfeierlichkeiten 125 Jahre Schützenverein Holthausen amtsmüde und sprachen davon, den Vorsitz abzugeben. Jetzt hört man, dass Sie doch weitermachen wollen. Warum?
Jochen Eisermann: Weil mein Stellvertreter im Verein, der meine Nachfolge antreten sollte, im Dezember gesagt hat, dass er die Aufgabe doch nicht übernehmen möchte. Dafür gibt es für ihn wichtige persönliche Gründe: U.a. ist es Papa geworden.

Das Problem, das niemand ein führendes Vorstandsamt übernehmen möchte und somit in Verantwortung steht, ist kein spezifisches Problem des Holthauser Schützenvereins. Das ist auch in anderen Vereinen der Fall. Warum möchte heute niemand mehr Verantwortung übernehmen?
Eisermann: Das Problem ist nach meiner Meinung heute gar nicht die Besetzung einer Vorstandsposition. Es ist vielmehr, dass allgemeine Hilfe und Unterstützung fehlt, die von den vielen anderen Vereinsmitgliedern nicht mehr gegeben ist. Deshalb bleibt die gesamte Arbeit vielfach beim Vorstand hängen. Das ist der aktuelle Trend. Dieser verhindert aber auch, dass Mitglieder Aufgaben übernehmen. Dabei wäre das so wichtig. Das Amt des 1. Vorsitzenden eines Schützenvereins ist nämlich mit vielen Terminen verbunden.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Willi Strüwer im Mai das Amt des 1. Vorsitzenden der CDU Hohenlimburg abgeben möchte und Sie ihn beerben. Bleibt das dabei oder verändert eine Wiederwahl in Holthausen diese Pläne?
Eisermann: Das bleibt dabei. Ich werde mich bei der nächsten Jahreshauptversammlung der Ortsunion Hohenlimburg zur Wahl für das Amt des 1. Vorsitzenden stellen. Das haben wir so abgesprochen. Ich habe bereits in den zurückliegenden Jahren als 2. Vorsitzer immer versucht, die Arbeit in der Politik und die Arbeit im Schützenverein zu trennen. Wenn ich zum Schützenverein gehe, möchte ich über andere Themen als in der Politik reden. Die Schützen sind parteipolitisch neutral. Im Schützenvorstand sieht man deshalb keine Probleme, wenn ich die Ämter des 1. Vorsitzenden in Personalunion machen. Willi Strüwer wird darüber hinaus der CDU natürlich erhalten bleiben und mich sicherlich unterstützen.

Vorausgesetzt, Sie werden in beiden Fällen gewählt. Das bedeutet dann für Sie eine Ämterfülle: Vorsitzender der Schützen, Vorsitzender der Ortunion und CDU-Geschäftsführer in der Bezirksvertretung. Ist diese Aufgabenvielfalt nicht zu mächtig? Überfordern Sie sich und somit ihre Gesundheit damit nicht?
Eisermann: Ich hatte bei der Ortsunion zugesagt, und ich habe aktuell bei den Schützen keine Wahl. Ich habe den Bau der neuen Schießanlage am Mastberg mit angestoßen. Die Kostet belaufen sich auf rund 50.000 Euro. Da möchte ich den Verein nicht hängen lassen. In der Politik wollen wir aber auch richtig Gas geben, schließlich steht im nächsten Jahr die Kommunalwahl an. Ich bin nicht Willi Strüwer, deshalb werde ich dieses Amt anders angehen und die vielschichtigen Aufgaben auf mehreren Schultern verteilen und versuchen, mehr Mitglieder in die Arbeit einzubinden. Das heißt nicht, dass wir die in all den Jahren von Willi Strüwer geleistete Arbeiter nicht fortsetzen wollen.
Was sagt Ihre Ehefrau Karin dazu, die ja als Schriftführerin des Holthauser Schützenvereins ebenfalls in die Vereinsarbeit eingebunden ist, dass Sie sich dieser Dreifach-Belastung stellen wollen?
Eisermann: Der bin ich wirklich dankbar. Diese Aufgabenvielfalt zu stemmen, schafft man nur, wenn die Ehefrau und sogar die gesamte Familie mitzieht. Ohne die Unterstützung meiner Frau wäre das alles nicht möglich. Auch sie möchte bei der morgigen Jahreshauptversammlung im Sinne des Schützenvereins als Schriftführerin weitermachen und sich dem Verein weiterhin zur Verfügung stellen. Vorausgesetzt, die Mitglieder schenken uns das Vertrauen.