Das Spielplatzbudget in Hagen wurde nach großem Bürgerprotest verzehnfacht. Wie die Ergebnisse zeigen, darf das aber nur der Anfang sein.

Wenn man den neuen Spielplatz am Lönsweg sieht, schämt man sich als erwachsener Hagener. Denn trotz aller Haushaltsprobleme gönnen wir uns immer noch genug mit Geld aus der Stadtkasse, was unser Erwachsenen-Leben in dieser Stadt ausgerichtet ist.

Auch wenn man mir sagt, ich würde Äpfel mit Birnen vergleichen. Auch wenn man mir Populismus vorwirft. Aber wir investieren in Zeiten des Nothaushaltes beispielsweise 15 Millionen Euro in unser Theater und 270.000 Euro in Kinderspielplätze. Das ist Quatsch, sowas zu vergleichen? Nein, ist es nicht, sage ich als Hagener, dem beides am Herzen liegt. Aber wir setzen falsche Prioritäten.

Und deshalb schäme ich mich. Denn die Kinder müssen auf durchgegammelten Anlagen von 1985 spielen. Die Kinder, unsere Zukunft, deren Eltern für die zukünftige Entwicklung Hagens sehr wichtig sind. Die sich Aufenthaltsqualität mit ihren Kindern in ihren Wohnvierteln wünschen. Die sagen wollen: „Das macht meine Stadt für mich – sie ist familienfreundlich.“

Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, in der die Spielanlagen modernisiert werden, muss das Budget erneut wachsen. Übrigens: Wenn im Herbst vermutlich der Haushalt 2020 erstellt wird, wäre die weitere Erhöhung ein Jahr vor der Kommunalwahl ein Zeichen, dass man es künftig wirklich ernst meint mit der Familienfreundlichkeit in Hagen.