Elsey. Für die Bürgerinitiative „Hohenlimburg unter Höchstspannung“ scheint eine Klage gegen die von Amprion geplanten 380-kV-Leitungen unvermeidbar.

„Wenn die 380-kV-Höchstspannungsleitung kommt und durch die Bestandstrasse in Elsey führt, wird das schrecklich aussehen und alle Hohenlimburger treffen.“ Davon ist Rechtsanwältin Claudia Scholten, Sprecherin der Bürgerinitiative „Hohenlimburg unter Höchstspannung“, überzeugt, denn Netzbetreiber Amprion plant in dieser Trasse 80 Meter hohe Masten mit insgesamt 36 Leiterseilen.

Deshalb betont Claudia Scholten, dass Hohenlimburg auf das von Amprion aktuell vorangetriebene Planfeststellungsverfahren und somit auf den damit verbundenen nicht-öffentlichen Erörterungstermin vorbereitet sein muss. „Daran sollten so viele Bürger wie möglich teilnehmen.“

Bürgerversammlung beeindruckend

Aus diesem Grund begrüßt sie auch die gegenwärtig von der neuen Bürgerinitiative „No Monstertrasse“ entfachte neue Bewusstseinsschaffung bei vielen Hohenlimburgern. „Es war schon beeindruckend, dass bei der zurückliegenden Versammlung mehr als 130 Bürger in den Zehner-Treff am Kirchenberg gekommen sind.“

Claudia Scholten macht deutlich, dass diese Hohenlimburger nur dann Einfluss auf das weitere Verfahren nehmen und ihre Bedenken geltend machen können, wenn sie einen individuellen Einwand an den Regierungspräsidenten in Arnsberg als Genehmigungsbehörde geschickt haben. „Dann werden diese Einwender zum Erörterungstermin in Hagen oder Hohenlimburg, der nicht öffentlich ist, eingeladen. Aber nur diese.“

Je mehr Einwendungen und somit Argumente gegen die 380-kV-Trasse durch Elsey vorgebracht werden, um so günstiger kann sich das auf das weitere Verfahren auswirken. Denn für die Rechtsanwältin steht fest, dass der Gang zum Bundesverwaltungsgericht in Leipzig für ihre Initiative unvermeidbar bleiben wird. „Wir müssen dort gegen die geplante Trasse klagen.“

Aus diesem Grund hat sich die Initiative die Dienste eines Berliner Fachanwaltes gesichert. Der vertritt auch die Interessen der Bürgerinitiativen aus Herdecke und Kreuztal, die ebenfalls gegen den Bau der 380-kV-Höchstspannungsleitungen auf ihrem Stadtgebiet beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig vorgehen.

Die Elseyerin hält es auch nicht für ausgeschlossen, dass die Hohenlimburger Initiative ein Gegengutachten zum von Amprion für Hohenlimburg vorgelegten Umweltgutachten erstellen lassen muss, um die eigenen Interessen durchzusetzen „Das Amprion-Gutachten ist nach unseren Kenntnissen nämlich bei Experten nicht unumstritten.“

Wertverlust für die Häuser

Was sie beeindruckt hat, ist die von Klaus-Peter Hornung in Kooperation mit einem Experten erstellte Fleißarbeit. Hornung hatte beim Informationsabend im Zehner-Treff den Wertverlust der Häuser dargestellt (diese Zeitung berichtete) und deutlich gemacht, dass pro Haus ein Verlust von rund 20 Prozent angesetzt werden kann. Er hatte ausgeführt, dass bei der Addition der Verluste für jene Häuser, die einmal in Sichtweite der geplanten 380-kV-Trasse liegen und die somit betroffen sind, rund 500 Millionen Euro zusammenkommen werden.

Auch deshalb sei, so Claudia Scholten, ein Klageverfahren beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig und ein damit möglicherweise erforderliches Umweltgutachten unvermeidbar. Aber: Eine Klage und das eventuelle Gutachten kosten Geld. Scholten: „Wir sind deshalb auf jede Spende angewiesen. Wir rechnen mit einem Kostenaufwand von rund 30.000 Euro, um unsere und somit die Interessen von Hohenlimburg letztlich durchzusetzen zu können.“

Weitere Informationen zum eingetragenen Verein:

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage „Hohenlimburg unter Höchstspannung“.

Die Initiative ist ein eingetragener Verein (e.V.) und darf deshalb Spendenquittungen ausstellen.

Die Kontonummer der Initiative „Hohenlimburg unter Höchstspannung“ bei der Volksbank lautet: DE 03 450 615 4333 2785 00.