Hagen. . Auf der Springe werden keine Rettungshubschrauber mehr landen. Eine EU-Verordnung zwingt die Hagener Kliniken, neue Landesplätze anzulegen.
Hagens Kliniken sind durch eine EU-Verordnung gezwungen, die Hubschrauber-Landeplätze in der Stadt zu modernisieren und zu optimieren. Das Ergebnis ist, dass der Otto-Ackermann-Platz auf dem Höing ab sofort der Landeplatz des St.-Josefs-Hospitals in Altenhagen ist.
Das Allgemeine Krankenhaus (AKH) musste einen neuen Landeplatz in seinem Innenhof schaffen. Deshalb werden künftig auch keine Hubschrauber mehr auf der Springe landen.
Nach Norden ausgerichtetes H
Ein riesiges nach Norden ausgerichtetes „H“ prangt auf dem Otto-Ackermann-Platz am Höing. Dass es diesen Landeplatz nun gibt, liegt an Richtlinien der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA). Bis vergangenen Herbst blieb streng genommen Zeit, dass geltende EU-Recht national umzusetzen (siehe Infobox).
Hagen hat nun vier Hubschrauberlandeplätze für sogenannte „Sekundäreinätze“. Dazu zählen beispielsweise Verlegungsflüge. Einer befindet sich an der Klinik Ambrock, einer neuerdings am AKH, einer vor dem Johannes-Hospital in Boele und einer nun auf dem Otto-Ackermann-Platz für das St. Josefs-Hospital. Finden dort Feste oder ein Zirkus statt, wird eine Ausweichfläche ausgewiesen.
Bei Notfällen weiter Direktlandung
„Bei akuten Notfällen, wie Verkehrsunfällen, landen die Rettungshubschrauber weiterhin so nah wie möglich an der Unfallstelle“, erklärt Marc di Liberto, stellvertretender Leiter der Feuerwehr-Leitstelle. Die meisten dieser Einsätze in Hagen übernimmt der Hubschrauber „Christoph 8“ des ADAC aus Lünen. Daneben fliegen „Christoph Dortmund“ der DRF Luftrettung aus Dortmund und der „Christoph Bochum“ der Johanniter aus Bochum einige Einsätze in Hagen.„Das war für die Krankenhäuser mit Investitionen verbunden. Aber es verbessert alle Abläufe“, sagt Marc di Liberto.
Geänderte Größen, bessere Anflugwinkel und deutlichere Markierungen
Die wesentlichen Vorschriften, die Umbauten nötig werden ließen, sind geänderte Flugplatz-Größen, eine Verbesserung der Anflugwinkel und bessere Markierungen.
Der oft in Hagen landende Hubschrauber „Christoph 8“ (ADAC) ist im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich oft bei Verkehrsunfällen im Einsatz. Sie machen 24 Prozent seiner Einsätze aus. Bundesweit machen die Verkehrsunfälle „nur“ elf Prozent der Einsätze der Rettungshubschrauber des ADAC aus.
Das sieht man am Beispiel der katholischen Kliniken in Hagen, die rund 100.000 Euro für die beiden Plätze am Johannes-Hospital und den neuen auf dem Otto-Ackermann-Platz investiert haben. Der Landeplatz vor dem Johannes-Hospital wurde modernisiert. „Er hat Bestandsschutz“, sagt Dr. Marc Niemtschke, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im Josefs- und Johannes-Hospital. Das Josefs-Hospital hatte bislang keinen eigenen Hubschrauberplatz.
Landeplatz im Innenhof
Sowohl Niemtschke als auch AKH-Sprecherin Maren Esser betonen, wie wichtig die Landeplätze für die Einstufung der Häuser als Traumazentren sind. Das AKH hat in seinem Innenhof einen neuen Landeplatz angelegt. Zuvor waren Rettungs- oder Verlegungsflüge immer auf der Springe gelandet.
Die neuen Vorschriften sehen vor, dass dieser Platz nicht mehr angeflogen wird. Das Gleiche gilt für das Gelände der Kreishandwerkerschaft, wo zuletzt Hubschrauber landeten – auch für Verlegungsflüge vom evangelischen Krankenhaus in Haspe, das keinen eigenen Landeplatz hat. Laut Stadtverwaltung ist bislang kein Antrag gestellt worden, diesen Platz nach aktueller EU-Verordnung herzurichten. Folglich würden hier erstmal keine Hubschrauber landen. Aus dem Hasper Krankenhaus (ein Haus der Regel- und Grundversorgung) heißt es, man prüfe die Situation derzeit.