Hagen. . Zu diesem Konzerterlebnis kommen sogar Kölner nach Hagen: John Diva und seine Band haben mit bestem Rock der 80er die Stadthalle Hagen begeistert.
Schon beim ersten Song gibt es einen Konfetti-Regen aus Alu-Schnipseln. Beim zweiten Song steigen Flammen auf. Und leicht bekleidete Cheerleader, die mit glitzernden Puscheln wedeln, springen immer wieder über die Bühne. Es ist allerbester Trash, den John Diva und The Rockets of Love am Freitagabend in der Stadthalle Hagen vor 1800 Zuschauern auf die Bühne bringen – präsentiert von der WESTFALENPOST. Es darf bei all dieser Show aber auch nicht vergessen werden: Es ist handwerklich wirklich guter Hardrock, den die Band im Stil der 80er-Jahre-Metal-Bands präsentiert.
John Diva in der Hagener Stadthalle
Nun fährt, wer ein gutes Rockkonzert sehen will, im Zweifelsfall eher von Hagen nach Köln. Doch John Diva und seine Rockets schaffen es, dass diese Regel umgedreht wird. Salem Moubarek kommt aus Köln, und er ist nach Hagen gefahren, um nicht die große Realease-Party der Rocker im 80er-Jahre-Stil zu verpassen, bei der in der vor Stimmung bebenden Stadthalle erstmals komplett das Album „Mama said Rock is dead“ komplett vorgestellt wird.
Schlagzeuger aus Hohenlimburg
„Ich habe die Band 2016 bei unsrem Stadtteilfest in Köln gesehen, sagt Salem Moubarek . „Und seitdem bin Fan.“ Wobei der Begriff Fan fast schon untertrieben ist: Moubarek sieht mit Stirnbad, langer Mähne,
Zuschauerzahl übertrifft die Erwartungen
Veranstalter Dirk Schönfeld aus Hohenlimburg zieht nach der Show in der Stadthalle ein mehr als zufriedenes Fazit: „Wir wollten mehr als die 900 Zuschauer vor eineinhalb Jahren haben. Jetzt haben wir die Zahl verdoppelt. Damit haben wir nicht gerechnet. Ich bin begeistert.“
Schönfeld betreibt eigentlich eine Konzertagentur, das heißt: Er bucht und betreut Bands. Hier war er erstmals auch Veranstalter. Am Samstag geht es für John Diva & The Rockets schon weiter. In Bensheim spielt die Band wieder vor ausverkauftem Haus.
Sonnenbrille und Muskelshirt aus wie John Diva. Und am Bierstand lässt er sich nicht lange bitten und posiert quasi als John-Diva-Double, lässt sich mit anderen fotografieren. Und spricht dabei natürlich Englisch, um wie sein Vorbild an der Legende zu stricken, auch aus Kalifornien zu kommen. „Ich finde die Story, die hinter der Band steckt, einfach super.“
Die erfundene Story, die die Fans trotz alledem glauben wollen, sagt, dass die Band aus Kalifornien stammt. John Diva, die Gitarristen Snake Rocket und J.J. Love, Bassist Remmie Martin – und Schlagzeuger Lee Stingray Junior. Mit dem kleinen „Schönheitsfehler“, dass diesen zumindest in Hagen sehr viele als Tim Husung aus Hohenlimburg kennen. Den Schlagzeuger, der unter anderem schon bei V:Ness und vielen anderen Bands getrommelt hat.
Über die Generationen hinweg
Jens Luckow aus Hagen zum Beispiel kennt Tim Husung. Er ist am Freitag mit einem weißen Anzug mit roten Flecken in die Stadthalle gekommen: „Den gibt's bei Amazon.“ Er hat John Diva & The Rockets of Love erstmals beim Springefest gesehen und Tim Husung wiedererkannt. Seitdem ist er Fan, er hat die Band auch beim weltgrößten Heavy-Metal-Festival in Wacken gesehen. Und er ist ihr auch bei der legendären Wacken-Kreuzfahrt schon zweimal gefolgt: „Da trage ich auch den weißen Anzug. Alle laufen in Schwarz rum, da habe ich gesagt, dass ich weiß trage.“
Es gibt bei dieser großen John-Diva-Party in der Stadthalle die Kostümierten wie Salem Moubarek und Jens Luckow, es gibt die Heavy-Metal-Fans mit den Metallica- und Manowar-Kutten, es gibt die ganz normal Gekleideten, es gibt Jugendliche und Senioren, Frauen und Männer. Kurzum: John Diva schafft es, in der Stadthalle Generationen und völlig unterschiedlichen Typen zu vereinen. Die Show ist ein Erlebnis und das Publikum jubelt begeistert an diesem Abend.