Breckerfeld. . Der Chor Gospeltrain Breckerfeld wird jetzt von Tania Tigges geleitet. Sie folgt damit auf Thimo Gonschior.

Sie haben viele Kriterien. Eines aber ist unumstößlich: Im Alt wird gestrickt. Da, wo die stimmkräftigen Damen des Gospeltrains sitzen und singen. Nadel und Wolle gehören dazu. Nicht bei den Auftritten, aber bei den Proben. Chorleiter hin oder Chorleiter her.

All die Kriterien, die sie haben, haben sie aufgeschrieben. Und dann ein basisdemokratisches Bewerbungsverfahren in Gang gesetzt, das so manche Dezernentenwahl an der Spitze einer Stadtverwaltung in den Schatten stellt. Es geht aber nicht um Politik, sondern um Musik. Und um die Gemeinschaft, die Geselligkeit, das Miteinander. Um ganz klassische Werte, die beim Gospeltrain Breckerfeld mindestens genau so wichtig sind wie das Liedgut und was daraus entsteht.

Sänger haben die Wahl

„Wir wollten ja nicht irgendeinen Chorleiter“, sagt Ute Slotkowski, Vorsitzende des Gospeltrains, der sich seit Oktober als Verein organisiert hat, „es muss einfach menschlich passen. Deshalb wollten wir auch nicht als Vorstand hingehen, und irgendjemanden bestimmen.“

Also haben Ute Slotkowski, Martina Kaiping, Manfred Horn, Uwe Manthey, Andrea Poth und Bernd Allefeld den Chor einbezogen und am Ende des Verfahren mit drei Proben der drei Kandidaten geheim mit einer Urne abgestimmt.

Tania Tigges gibt den Takt vor

Ergebnis: Tania Tigges gibt den Takt vor und folgt damit auf Thimo Gonschior. „Am 17. Januar haben wir zum ersten Mal gemeinsam geprobt“, sagt Ute Slotkowski, „sie passt zu uns, vor allem menschlich. Sie kann uns am Klavier begleiten. Und gleichzeitig zeigt sie in allen vier Stimmen eine gewisse Autorität. Das ist in unserem Chor wichtig.“ In einem Chor, der sich selbst als Chor „für alle Menschen“ bezeichnet.

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„Bei uns kommt es nicht auf die perfekte Stimme an“, so Uwe Man­they, der über sich selbst sagt, dass er sich irgendwann nicht mehr gegen seine Frau habe wehren können und deshalb mit zum Gospeltrain gegangen sei. „Wir machen keine Vorgaben. Niemand, der in den Chor eintreten will, muss vorsingen.“

Und weil das so ist, ist dieser Chor mehr als nur eine Ansammlung von 65 Menschen, die miteinander singen. „Der Chor ist eine Familie“, so Martina Kaiping, „hier sind viele Freundschaften entstanden.“ Zwischen Sängern, die nicht nur aus der Hansestadt kommen. Schalksmühler sind Mitglied im Verein. Ebenso Menschen aus Ennepetal, Dahl und Herdecke.

Einbindung in Gemeinden

Wichtig ist die Einbindung in die beiden Gemeinden. „Wir verstehen uns als ökumenischer Chor“, sagt Ute Slotkowski, „wir proben im katholischen Gemeindehaus, kopieren die Noten im evangelischen Gemeindebüro, treten in den beiden Jakobuskirchen auf.“

Das nächste Mal übrigens am 24. Februar in der katholischen Kirche und bei der Konfirmation am 11. Mai auf der gegenüberliegenden Seite der Frankfurter Straße.