Hagen. . „100 Jahre Bauhaus“ hat auch Hagen erreicht. 55 Veranstaltungen stehen bis Juni auf dem Programm. Künstler, Schüler und Vereine machen mit.

Nach einem Jahr Vorbereitung startet „Das Bauhausjahr in Hagen“ am Samstag, 26. Januar, mit einer großen Ausstellung im Kunstquartier. Denn der runde Geburtstag der berühmten Hochschule für Gestaltung samt der gleichnamigen Kunstrichtung wird nicht nur in den Bauhaus-Hotspots Weimar und Dessau, sondern im ganzen Land gefeiert.

© Michael Kleinrensing

„Und natürlich auch in Hagen, denn Bauhaus wäre ohne den ,Hagener Impuls’ nicht möglich“, unterstreicht Birgit Schulte, Leiterin des Projektes „Bauhaus-Jahr Hagen“.

Aktionsbündnis „Hagener Impulse“

Allein im ersten Halbjahr finden 55 Veranstaltungen statt, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Bauhaus beschäftigen. Die Bereiche Architektur, bildende Kunst, Musik und Tanz werden abgedeckt, und 50 Aktive – Privatpersonen, Schülergruppen sowie Vertreter von Institutionen und Vereinen – haben sich zum Aktionsbündnis „Hagener Impulse“ zusammengeschlossen.

„Wir bleiben nicht im Museum, sondern wirken in die ganze Stadt hinein“, verspricht Birgit Schulte.

Bauhausbus fährt durch die Stadt

Neben den Ausstellungen, im Osthaus-Museum, im jungen Museum sowie im Emil-Schumacher-Museum gibt es auch Sehenswertes im öffentlichen Raum, sprich, im Straßenbild.

So wird ab Mitte Februar bis Ende des Jahres ein Bus der Hagener Straßenbahn durch die Volme­stadt kutschieren. „Christian-Rohlfs-Schüler haben den ,Bauhausbus’ mit Fotos, die im typischen Bauhaus-Stil erstellte Hasper Gebäude zeigen, gestaltet. Der Bus wird in das normale Liniennetz eingetaktet“, macht Kirsten Fischer von der Hagen-Agentur neugierig.

Workshops für Kinder und Jugendliche

Das „Haus der Ruhrkohle“ lädt im ersten Halbjahr zu Workshops für Kinder und Jugendliche ein, die der Verein „Kunst vor Ort“ in dem in den 1920er-Jahren erbauten, stattlichen Gebäude am Landgericht anbietet.

Kulturdezernentin Margarita Kaufmann (links) und Barbara Rüschoff-Parzinger vom Kuratorium des NRW-Bauhaus-Verbundes hoffen, dass ein regelrechter „Bauhaus-Ruck“ durch Hagen geht.
Kulturdezernentin Margarita Kaufmann (links) und Barbara Rüschoff-Parzinger vom Kuratorium des NRW-Bauhaus-Verbundes hoffen, dass ein regelrechter „Bauhaus-Ruck“ durch Hagen geht. © Yvonne Hinz

Für das zweite Halbjahr ist dort eine Ballettaufführung im Stile des „Triadischen Balletts“ des Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer geplant.

Muschelsalat-Finale am Hohenhof

Das Hagener Theater will eine „Bauhaus-Oper“ auf die Bühne bringen, und an der Villa Hohenhof, die Ankerpunkt und Glanzstück im Jubiläumsjahr sein soll, wird ein großes Fest gefeiert.

„Außerdem findet am 28. August auf dem Hohenhof-Gelände das große Finale des Open-Air-Sommerkulturprogramms Muschelsalat statt“, sagt Astrid Jakobs vom sich ebenfalls am Jubiläum beteiligenden Kulturbüro.

Es scheint, als sei tatsächlich die halbe Stadt beim „Bauhausjahr in Hagen“ dabei. Auch die Boutique Sören, die eine Fashionshow mit „Bauhaus“-Mode veranstaltet.

Dreitägiges Event bei Elbers

Und auf dem Elbersgelände, wo einst die Textilfabrik Elbers beheimatet war, findet ein dreitägiges Event statt. „Durch die Vermittlung von Karl Ernst Osthaus hat der Architekt Peter Behrens für Elbers etliche Entwürfe für Textilien angefertigt“, erklärt Christian Isenbeck.

Bauhaus-Jubiläum hat etliche Unterstützer

Das „Bauhausjahr in Hagen“ wird vom Land NRW mit 12.000 Euro gefördert. Etliche heimische Sponsoren unterstützen die Jubiläumsaktivitäten, u.a. die Sparkasse Hagen/Herdecke mit 25.000 Euro.

Ziel des Aktionsbündnisses ist es, den Spirit des neuen, ­offenen Denkens, den die Bauhaus-Kunstrichtung vertreten hat, aufzugreifen.

Auch der Denkmaltag am 8. September wird im Zeichen des Bauhauses stehen.

Der Mitgeschäftsführer der Elbershallen fährt fort: „Das Deutsche Textilmuseum in Krefeld stellt uns Fotos von Stoffen und Kleidern aus der damaligen Zeit zur Verfügung. Vom 11. bis 13. Oktober arbeiten wir auf dem Gelände mit Stoff-Umhüllungen, präsentieren Musik und wir zeigen auf der Fassade der städtischen Musikschule Videopräsentationen.“

Den Startschuss zum Jubiläum gibt die Ausstellung „Kandinsky, Kerkovius, Klee & Co.“ 80 Werke von Bauhaus-Künstlern aus der Sammlung des Osthaus-Museums werden im Altbau präsentiert.